Ein Kommentar von Robert Bridge
Obwohl US-Präsident Joe Biden in der Vergangenheit versprochen hatte, die Amerikaner niemals dazu zu zwingen, die Ärmel für eine obligatorische Impfung hochzukrempeln, kündigte er vergangene Woche genau das einer Nation an, die bereits genug von Schutzmasken, Lockdowns und politischen Machtkämpfen hat. Schlimmer noch, der US-Präsident treibt damit die Spaltungen innerhalb eines Landes voran, in dem viele das Aufkommen einer medizinischen Apartheid befürchten, bei der Ungeimpfte als Schuldige der Pandemie gebrandmarkt werden.
Der 78-jährige Demokrat rezitierte vorsichtig die per Teleprompter vorgegebenen Worte:
"Wir waren geduldig, aber unsere Geduld lässt nach und Ihre Weigerung ist uns allen teuer zu stehen gekommen. Die Ungeimpften unter uns können viel Schaden anrichten – und das tun sie auch."
Bidens Vorhaben zwingt Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, ihre Mitarbeiter impfen oder wöchentlich auf das Virus testen zu lassen. Zu unerschwinglichen Kosten für die Arbeitgeber. Gleichzeitig sollen auch die rund 17 Millionen Arbeitnehmer in Gesundheitseinrichtungen, die Zuschüsse vom Bund erhalten, vollständig geimpft werden.
Konservative in den USA, die sich den "Mein Körper gehört mir"-Slogan aus dem Lager der Abtreibungsbefürworter borgen, fluten die sozialen Medien mit einer Reihe von Fragen, darunter das oft geteilte Rätsel: "Wenn der Impfstoff so gut funktioniert und man geschützt ist, was kümmert es, wenn andere den Piks verweigern?"
Zurzeit sind etwa 80 Millionen US-Amerikaner nicht geimpft. Nicht wenige dieser Menschen wollen wissen, was mit der bewährten biologischen Funktion passiert ist, die als "natürliche Immunität" bekannt ist. Müssen jene Bürger, die in der Vergangenheit einen schlimmen Anfall von COVID-19 überlebt haben und jetzt Antikörper haben, trotzdem geimpft werden? In dieser Frage hat sich der gute Staatsmann nicht in die Karten schauen lassen.
Oder wie steht es um die Sicherheit der Impfstoffe, die für viele Amerikaner nach wie vor ein Problem darstellt? Wie das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), die staatliche Meldestelle für unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten, dokumentiert, haben Tausende von Menschen nach einer Impfung "unerwünschte Ereignisse" erlebt. VAERS erhielt mehr als 7.400 Meldungen über Todesfälle bei Menschen, denen eine COVID-19-Impfung verabreicht worden war. Es ist jedoch unklar, ob der Impfstoff die Ursache war.
Gleichzeitig genießt Big Pharma, das mit der Pandemie Reibach macht, eine vollständige Schadloshaltung bei allen Klagen, die sich aus impfbezogenen Schäden ergeben könnten, während die Mainstream-Medien derweil sorgfältig auswählen, welche Ärzte und welche Art von Ratschlägen ihr Publikum hören darf. Und seien wir ehrlich: Traut jemand tatsächlich noch einem einzigen Wort, das aus dem Mund von Tony Fauci kommt?
Bidens dreister Schritt widerspricht den US-amerikanischen Werten, bei denen die individuelle Entscheidung das bestimmende Element der US-amerikanischen Demokratie ist. Es scheint auch, dass das Establishment die Schuld für die zögerliche Impfwilligkeit bei sich selber suchen muss: Diskussionen zu unterbinden, während man Menschen unter Drohung gegen ihren Willen dazu zwingen will, sich ein Mittel spritzen zu lassen, trägt wenig dazu bei, ein Klima des Vertrauens zu fördern.
Inzwischen gibt es neben der Frage der persönlichen Gesundheit auch die Frage der Politik – genauer gesagt der schlechten Politik. In erster Linie hat Joe Biden das US-amerikanische Volk offen belogen, als er versprach, dem Land niemals Impfstoffe aufzuzwingen. Gleichzeitig brüskierte er den Kongress und die Bundesstaaten, indem er die Behörde für Arbeitssicherheit und Gesundheit des Arbeitsministeriums ermächtigte, das Mandat zur obligatorischen Impfung durchzusetzen. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Biden das Exekutivamt missbraucht.
Die Republikaner, die große Anstrengungen unternommen haben, um ihre Städte und Bundesstaaten während der Pandemie für den Geschäftsverkehr geöffnet zu halten, schwören, Bidens verfassungswidriges Vorhaben zu bekämpfen, bis hin zu einem wahrscheinlichen Kampf vor dem Obersten Gerichtshof.
Der frühere Vizepräsident Mike Pence kam sogar aus dem politischen Winterschlaf, um sich zu der Angelegenheit zu äußern. Er sagte: "Das Schelten der US-amerikanischen Öffentlichkeit ist nicht der US-amerikanische Weg und ich gehe davon aus, dass die Reaktionen, die wir im ganzen Land sehen werden, dies beweisen wird."
Trotz der unaufhörlichen Behauptungen der Demokraten, Donald Trump sei ein Tyrann und Diktator gewesen, reicht die Fülle von Anordnungen, die Joe Biden bisher in Washington durchgepeitscht hat, aus, um einen Caesar erröten zu lassen. Die Amerikaner zu zwingen, sich einer medizinischen Behandlung zu unterziehen, ist Bidens persönliche Überschreitung des politischen Rubikon. Es ist ein weiterer dieser "Ihr seid entweder mit uns oder gegen uns"-Momente, der den "Krieg gegen den Terror" in der Bush-Ära einläutete.
In diesem jüngsten Kapitel der US-amerikanischen Geschichte besteht jedoch die Gefahr, dass die Ungeimpften für Al-Qaida und den Islamischen Staat einspringen. Angesichts des Ausmaßes des liberalen Wahnsinns, der jetzt jeden Quadratzentimeter in den Köpfen der US-Amerikaner infiziert, könnten die Ungeimpften das Ziel einer Hasskampagne werden, die Tugend signalisiert, aber leicht außer Kontrolle geraten könnte. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es in den USA mehr Waffen als US-Amerikaner gibt.
Was auch immer der Fall sein mag, wenn zukünftige Historiker sich zusammensetzen, um über die USA des frühen 21. Jahrhunderts und seinen zweiten Bürgerkrieg zu schreiben, könnte der 9. September in die Geschichtsbücher eingehen als der Tag, an dem ernsthaft die Hölle ausbrach.
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Übersetzung aus dem Englischen.
Robert Bridge ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er ist Autor von "Midnight in the American Empire. Wie Konzerne und ihre politischen Diener den amerikanischen Traum zerstören". Er twittert unter @Robert_Bridge
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