Trennung von Bill und Melinda Gates: Zeit, den Microsoft-Gründer von seinen COVID-Ansagen zu trennen

Bill Gates ist kein Arzt, er wurde in kein Amt gewählt – und jetzt wissen wir, dass er auch unter seinem eigenen Dach keine Ordnung halten kann. Können wir also aufhören, so zu tun, als sei er das Orakel für COVID-19-Impfstoffe – oder dafür, wie man die Welt regiert?

von Tony Cox

Gates und seine Frau Melinda, mit der er 27 Jahre verheiratet war, gaben am Montag bekannt, dass sie sich scheiden lassen. Sie werden weiterhin gemeinsam die Stiftung leiten, die die Namen beider trägt. "[...] Wir glauben allerdings nicht mehr daran, dass wir als Paar in der nächsten Phase unseres Lebens gemeinsam wachsen können."

So etwas passiert. Nach den neuesten Statistiken gab es 2019 in den USA etwa 750.000 Scheidungen, von denen einige prominente Leute betroffen waren. Der Amazon-Gründer Jeff Bezos, der reichste Mensch der Welt, trennte sich 2019 von seiner Frau und teilte mit ihr sein Vermögen im Wert von damals rund 150 Milliarden US-Dollar auf.

Gates ist immer noch ein reicher Software-Magnat, der ein Vermögen aufgebaut hat, vor allem durch monopolähnliche Hebelwirkung, die den Wettbewerb im Markt aushebelte – und er verdient den Respekt, den diese Leistung gebietet.

Aber er ist nicht Gott. Wie seine bevorstehende Scheidung zeigt, hat er die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen. Dies gilt insbesondere bei Themen der öffentlichen Gesundheitspolitik und der Medizin. Gates, der Sohn des Direktors der Planned Parenthood Federation of America, einer Non-Profit-Organisation für geplante Elternschaft, ist kein Experte für Impfstoffe. Er verließ Harvard, um Microsoft zu gründen. Er ist ein Gesundheitsphilanthrop mit einem dezidierten Standpunkt.

Die Mainstream-Medien behandeln Gates jedoch nicht nur als allwissend – zu Themen, die sich vom Klimawandel bis hin zum Bioterrorismus spannen –, sondern auch als maßgebend. In unzähligen Interviews äußerte sich der Befürworter von Bevölkerungskontrollen zur Einführung von Impfstoffen und anderen Strategien aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit, mit denen die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen seien.

Es ist fast so, als hätte er die Macht zu entscheiden, wer lebt und wer stirbt, wobei "fast" vielleicht nicht ganz zutrifft. Angesichts der in Indien grassierenden Todesfälle durch COVID-19 und des zunehmenden Drucks, auf Patentbeschränkungen bei Impfstoffen zu verzichten, wodurch es armen Ländern ermöglicht würde, dringend benötigte Impfstoffe selbst herzustellen, antwortete Gates im Wesentlichen mit "Pech gehabt".

"Das, was die Dinge in diesem Fall aufhält, ist nicht geistiges Eigentum", sagte Gates gegenüber Sky News. "Es ist nicht so, als gäbe es eine im Leerlauf befindliche Fabrik für Impfstoffe mit behördlicher Genehmigung, die magisch sichere Impfstoffe herstellen kann. Wissen Sie, man muss diese Dinge testen. Jeder Herstellungsprozess muss sehr sorgfältig betrachtet werden."

Die gewählten Staatenlenker Indiens und Südafrikas – und weiterer Länder – würden dem widersprechen. Im Moment betteln sie weiter um Impfstoffe und Lizenzgenehmigungen.

Aber keine Sorge: Gates sagte, dass es diesmal wahrscheinlich weniger als ein Jahrzehnt dauern werde, bis arme Nationen die Impfspritzen bekommen. Und er gab den Amerikanern die Erlaubnis zu hoffen, dass ihr Leben bis Ende 2022 wieder zu etwas wie einem "Normalzustand" zurückkehrt.

Die Fügsamkeit vor Gates bei Themen wie COVID oder dem Klimawandel wird im Kontrast zu Vorgehen bei anderen Prominenten – wie Podcast-Moderator Joe Rogan – noch deutlicher. Weil Rogan es wagte zu sagen, dass gesunde junge Menschen keine COVID-19-Impfstoffe benötigen, wurde er von den Systemmedien und Prominenten – ja sogar vom großen Medienstar der Pandemie Dr. Anthony Fauci und dem Weißen Haus – medial verprügelt.

Ein Tweet, der die ganze Heuchelei entlarvt, zeigt einen NBC-Artikel mit der Überschrift "Joe Rogan, der kein Arzt ist, gibt schreckliche Impfratschläge" neben einem Yahoo Finance-Artikel mit dem Titel "Fünf Dinge, die Bill Gates über COVID-19-Varianten wissen lassen möchte".

"Ein Milliardär zu sein, macht einen nicht zum Arzt", betonte die konservative Kommentatorin Candace Owens. Es macht einen für die Öffentlichkeit auch nicht objektiv oder vertrauenswürdig, um politische Entscheidungen in ihrem Namen zu treffen. Im Gegensatz zu gewählten Beamten hat Gates keine Rechenschaftspflicht gegenüber den Menschen, die durch seine Winkelzüge und Äußerungen betroffen sind.

Das war vor der Nachricht über die Scheidung schon klar genug, aber manchmal ist es gut für die Welt, daran erinnert zu werden, dass diese mit Makeln behafteten Leute, die sich anmaßen, das Sagen zu haben, in Wirklichkeit Hochstapelei betreiben. 

Entschuldigung verehrte Propagandisten in den Medien. Aber auch für Gates müssen die Beschränkungen des Amtes und der Expertise gelten.   

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Tony Cox ist ein US-Journalist, der für Bloomberg und mehrere große Tageszeitungen geschrieben oder redigiert hat.

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