von Jens Zimmer
Christian Drosten könnte uns wirklich alles erzählen. Wer sollte seine Aussagen richtigstellen? Seine Botschaft ist kein Dialog mit der Fachwelt, sondern ein Monolog an die unwissende Bevölkerung. Und von dieser ist gewiss keine Korrektur zu erwarten. Alle Drostens dieser Welt haben in der Pandemie sozusagen eine Carte Blanche. Niemand widerspricht! Experten mit anderer Meinung werden einfach konsequent ignoriert oder gar diffamiert. In der Öffentlichkeit werden sie bestenfalls als seltsame Trottel wahrgenommen. Wer ihnen zuhört, ist ein "COVIDiot". Hillary Clintons "basket of deplorables" lässt grüßen.
Aber muss man vom Fach sein? Wenn mir ein Astronom erklärt, der Mond sei aus Käse, dann wage ich zu widersprechen. Wenn mir ein Elektroingenieur sagt, der Strom komme aus der Schokoladenfabrik, dann widerspreche ich. Das sind überzogene Beispiele, doch man braucht wirklich kein Experte zu sein, um auch weniger offenkundige Lügen zu durchschauen. Sogar bei völligem Unverständnis der Materie sind wir durchaus in der Lage, zwischen Wahrheit und Unwahrheit zu unterscheiden.
Eine bewusst kryptisch lancierte Unwahrheit innerhalb einer komplexen Gesellschaft steht nämlich nie für sich allein. Sie soll ja etwas bewirken, und je größer das anvisierte Ziel, desto mehr bringt sie das gesamte Konstrukt in Bewegung. Selbst wenn die Lüge selbst undurchschaubar bleibt, so wird alles, was sie umgibt, zu einem deutlichen Indiz für ihre wahre Natur. Wie bei einem Schwarzen Loch, das wir nicht sehen können, weist das Verhalten der Umgebung auf Existenz und Natur des Schwarzen Loches hin.
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Aufgabe der Journalisten wäre es, diese Schwingungen in der Gesellschaft in verständliche Informationen zu übersetzen. Was genau geht da vor sich? Was sind die Ursprünge, welches die Auswirkungen? Sind Interessen im Spiel? Wenn ja, welche? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?
Vor allem aber sind Journalisten dazu verpflichtet (!), sich alle Seiten anzuhören, Gegenstimmen einzuholen, besonders solche von Experten. Denn nicht selten haben sie selbst auch keine Ahnung von der Materie, über die sie berichten. Und genau das ist ihre Aufgabe: möglichst neutral über das Geschehen zu "berichten".
Und wenn genau das nicht geschieht – wenn die geballte Macht des Mainstreams nur eine Perspektive zeigt, wenn die immer gleichen Experten auf allen Kanälen die immer gleiche Meinung verbreiten, wenn Gegenstimmen nicht zugelassen und diffamiert werden, wenn man alle Zweifler der Lächerlichkeit preisgibt, sie beleidigt und verhöhnt –, dann ist klar, dass da etwas nicht stimmt.
Man braucht nichts von Viren zu verstehen, um zu wissen, dass da etwas nicht stimmt. Man braucht auch kein Mediziner zu sein, auch nicht studiert zu haben, um zu erkennen, dass da etwas nicht stimmt. Auch Menschen, die sich online mit ihrer Orthografie maximal blamieren, können erkennen, dass da etwas nicht stimmt.
Nein, mit "Bildung" hat das wenig zu tun. "Fachwissen" ist nicht nötig. Akademische Grade sind ausnahmsweise zweitrangig. Um wirklich zu erkennen, dass hier etwas nicht stimmt, braucht man nur seinen Verstand und die Bereitschaft, aus Erfahrungen zu "lernen".
Oder ist uns solch eine geballte Stimmungsmache etwa neu? Das haben wir doch wieder und wieder erlebt. Wieder und wieder mit dem gleichen Ergebnis. Seit Merkel? Seit Schröder? Seit Kohl? Schmidt? Und dennoch erliegen wir der nächsten gewaltigen Täuschung. Die Gesellschaft wird jetzt tiefer umgegraben als nach dem 11. September 2001. Jeder Aspekt unseres Zusammenlebens gerät vollkommen aus den Fugen.
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Und warum?
Man muss diese Frage nicht beantworten können, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Natürlich hätte ich sehr gerne eine Antwort. Die ist aber nicht zwingend Voraussetzung für die Erkenntnis, dass hier etwas nicht stimmt. Selbst wenn Leute der Überzeugung sind, es seien die "Außerirdischen", liegen sie doch richtig mit ihrer Einschätzung, dass hier etwas nicht stimmt. Und zwar, weil hier wirklich etwas nicht stimmt.
Mit den Methoden des RKI könnte ich nämlich sofort beweisen, dass wir eine "Linkshänder-Epidemie" haben. Ich müsste nur auf der Straße Leute befragen. Und siehe da: Schon werden es stündlich mehr! Einen entsprechenden Graphen liefere ich mit. Nicht aber die Anzahl der "Befragten".
Ich könnte auch einen Linkshänder-Test einführen, der in drei Prozent der Fälle falsch positiv ausfällt. Wenn ich damit genug Rechtshänder teste, sind die Ergebnisse geradezu phänomenal. Und wenn ich dann noch behaupte, diese Linkshänder infizieren Rechtshänder, dann bleibt wohl nur noch der Lockdown.
Ich weiß nicht, warum, aber hier stimmt etwas nicht.
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