von Andreas Richter
Verdoppelt die Polizei die Anzahl ihrer Radarkontrollen, wird sich mit einiger Sicherheit auch die Anzahl der festgestellten Geschwindigkeitsübertretungen verdoppeln. Niemand käme deshalb auf die Idee zu behaupten, die Zahl der zu schnell fahrenden Autofahrer habe sich verdoppelt.
Genau diese Logik steckt allerdings hinter den sich täglich überschlagenden Meldungen von Höchstständen bei den "Infektionszahlen" und der sich "rasant entwickelnden Pandemie", von der als Präsident des Robert Koch-Institutes (RKI) der Veterinär Lothar Wieler bereits Ende Juli sprach.
Am Donnerstag meldete das RKI bereits 1.707 "Neuinfektionen", am Mittwoch waren es noch 1.510 positive Tests. Diese Meldungen gehen jeden Morgen als Pushnachricht in die Welt. Die Bundeskanzlerin drohte bereits mit einem "Anziehen der Zügel", also einer weiteren oder erneuten Verschärfung der die Grundrechte einschränkenden Maßnahmen.
Selten erwähnt wird in diesen Panikmeldungen, dass der Anstieg der "Neuinfektionen" (korrekt wäre der Ausdruck: positive Tests) ausschließlich auf das zahlenmäßige Ausweiten dieser Tests zurückzuführen ist. In der vergangenen Woche, der 33. Kalenderwoche, wurde deren Anzahl laut RKI noch einmal um 150.000 erhöht, auf nunmehr 875.000.
Seltene Erwähnung findet auch, dass der Anteil positiver Nachweise unter allen durchgeführten Tests annähernd konstant bei einem Prozent liegt. Auch, dass der Anteil derer, die positiv getestet dann tatsächlich Symptome zu beklagen haben, mittlerweile sehr gering ist, wird nicht berichtet, weil es bei dem Verwirrspiel nur stören könnte.
Auf den Intensivstationen der Republik lagen – Stand Mittwoch – 228 positiv getestete Patienten. Auch diese Zahlen – die der durchgeführten Tests und die der Intensivpatienten – finden sich in den Lageberichten des RKI, werden aber von diesem Institut wie auch von Politikern und Medien weitgehend ignoriert.
Und natürlich wird auch die allem zu Grunde liegende Problematik der eingeschränkten Verlässlichkeit dieser PCR-Tests nicht angesprochen, deren Fehlermarge größer ist als der Anteil der positiv Getesteten und die selbst nach Herstellerangaben (Lesen Sie die Packungsbeilage!) keinen sicheren Rückschluss auf das Vorhandensein eines Virus zulassen. Allein mit dem Durchführen von immer mehr Tests wird man immer mehr "Infizierte" erhalten, was – wie gesagt – überhaupt nichts über die tatsächliche Verbreitung des Virus oder der Krankheit COVID-19 aussagt.
Was soll also die Panikmache mit den Zahlenspielen? Ganz offensichtlich geht es darum, die – vermutlich zu keinem Zeitpunkt angemessenen – Maßnahmen immer weiter fortzuführen. Und darum, die von diesen Maßnahmen verursachten katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen auf "das Virus" zu schieben.
Man könnte über das Theater lachen, etwa wenn sich Politiker mit "Ellbogencheck" oder indischen Namaste-Gesten begrüßen. Nur wird dabei die Welt für dumm verkauft und das Leben von Millionen Menschen ruiniert, gerade das der Kinder und Alten, um deren Schutz es den Regierenden ja angeblich vor allem geht.
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