Als sich der Rettungstrupp samt Patientin anderen Reisenden nähert, geraten diese in Panik und ergreifen schlagartig die Flucht. Einer der maskierten Sanitäter signalisiert der Person, die den Vorfall aufzeichnet, die Kamera wegzulegen, während die Gruppe vorbeizieht.
Bei der Patientin soll es sich laut lokalen Berichten um eine ältere Frau handeln, die von einer Karnevalsfeier aus Venedig zurückkehrte. Sie wurde fiebrig und als sie einen schweren Hustenanfall erlitt, kontaktierte die Frau ihren Arzt. Der wiederum riet ihr, die spezielle Hotline, die aufgrund des Virus geschaffen wurde, zu informieren. Dort veranlasste man den dramatischen Eingriff am Bahnhof Firenze Santa Maria Novella in Florenz. Aufgrund des Einsatzes soll es zu Verspätungen auf der Bahnstrecke gekommen sein.
Berichten zufolge haben Tests ergeben, dass die Frau nicht mit dem Virus infiziert war, das in Italien bereits zwölf Todesopfer gefordert hat.
Das Virus ist in Italien außer Kontrolle geraten. Die Zahl der Infizierten ist dramatisch angestiegen. Am Sonntag sprach das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten von 79 Corona-Fällen in Italien, am Dienstag bereits von 229 und heute schon von 401. Die Infektionswelle sorgt in betroffenen Gebieten für Ausnahmezustände. Gebiete wurden unter Quarantäne gestellt, Schulen und Universitäten geschlossen, das öffentliche Leben kommt dort zum Erliegen.
Auch hierzulande bereitet man sich nun auf den Krisenfall vor. Wie das Bundesgesundheitsministerium bekannt gibt, wurden in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen Krisenstäbe eingerichtet, da es dort zu Corona-Infektionen gekommen ist.
Erstmals wurden nun auch Infektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen bestätigt. Die Herausforderung sei es nun, Infektionsketten und Kontaktpersonen der Infizierten zu ermitteln, die "für die Inkubationszeit von zwei Wochen in häusliche Quarantäne" versetzt werden müssten. In der Erklärung heißt es aber, dass man von Grenzschließungen absehe:
Die Gesundheitsminister Italiens, Österreichs, Kroatiens, der Schweiz, Sloweniens, Frankreichs und Deutschlands haben sich darauf geeinigt, Reisende von und nach Italien nach dem gleichen Muster über das Virus zu informieren.
Generelle Grenzschließungen lehnten die Gesundheitsminister ab. Ob Großveranstaltungen abgesagt werden müssen, solle von Fall zu Fall geprüft werden.