Protestkundgebung gegen Tesla-Fabrik –  Waldrodung geht weiter

Aktivisten, die gegen den Bau eines Tesla-Autowerkes in einem ländlichen Gebiet östlich von Berlin sind, versammelten sich am Samstag in der nahe gelegenen Stadt Erkner zum Protest gegen das Projekt. Währenddessen hat ein Gericht am Donnerstag die Fortsetzung der Rodung in einem Wald in Grünheide östlich von Berlin beschlossen, wo Teslas neue "Giga-Fabrik" gebaut werden soll.

Die Demonstranten hielten Schilder wie "Wir wollen keine Industriewüste werden" und "Tesla oder Trinkwasser" hoch, um auf die mit dem Projekt verbundenen Befürchtungen einer Trinkwasserverschmutzung hinzuweisen. Catrina, eine lokale Umweltaktivistin, äußerte sich zum Bau der Tesla-Anlage:

"Ich finde es einfach unglaublich, die Umwelt weiter zu zerstören", sagte sie. "Ich bin hier geboren und möchte, dass meine Natur erhalten bleibt", fügte sie hinzu.

Eine kleinere Gruppe von Protestierenden, die sich für die Fabrik aussprechen, versammelte sich am Samstag ebenfalls in Erkner. Sie betonen, das Projekt werde Arbeitsplätze in ein Gebiet bringen, das dringend welche benötigt.

"Unsere Jugend, sie braucht gute Arbeitsplätze, von denen sie in Zukunft leben kann. Und Tesla ist die Zukunft", erklärte Erik Nickle, ein Pro-Tesla-Fabrikaktivist. 

"Währenddessen hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschieden, dass es sich beim umstrittenen Waldgebiet um einen Wirtschaftswald handelt, und damit klargestellt, wie die aktuelle Einordnung des Waldes lautet", erklärte Arne Christiani, Bürgermeister von Grünheide.

Bis zu 92 Hektar Wald werden gerodet, um Platz für die Tesla-Anlage zu schaffen, eine Situation, die zu Umweltprotesten in der Gegend und vor Gericht geführt hat.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschied in der vergangenen Woche, dass der Holzeinschlag nach der Klage einer Umweltgruppe vorübergehend eingestellt werden soll. Die Entscheidung wurde jedoch am Donnerstag aufgehoben und kann nun nicht mehr angefochten werden.

Das Gericht wies die Eilanträge der Grünen Liga Brandenburg und des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern zurück. Die beiden Umweltverbände halten die vorläufige Genehmigung zum Roden für rechtswidrig.

Tesla will in Grünheide nahe Berlin ab dem nächsten Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen.