Steinmeier nennt das Attentat in Hanau ein "brutales Terrorverbrechen"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt am Donnerstag eine Ansprache im Zentrum von Hanau. Anlass war eine Mahnwache im Gedenken an die Opfer der tödlichen Schüsse in der Nacht zuvor, die elf Menschen das Leben kosteten.

Der Bundespräsident sagte, er sei "sprachlos wie alle anderen auch", rief aber alle Bürger auf, in dieser schwierigen Zeit zusammenzustehen.

"Zehn Menschen sind uns unserer Mitte gerissen und ihr Tod ist ein brutaler Akt terroristischer Gewalt. Ein Terrortat, die uns auch in schrecklicher Weise an den Mord an Walter Lübcke und zuletzt an den Anschlag auf die Synagoge in Halle erinnert. Denn das heisst doch Terror, durch Gewalt und Tod Schrecken verbreiten, Angst machen, uns auseinander zu treiben", fügte der Bundespräsident hinzu.

Obwohl über die Hintergründe der Tat noch sehr wenig bekannt ist, wird bereits über die politischen Konsequenzen diskutiert. Politiker der SPD und Grünen sehen eine Mitverantwortung bei der AfD für die Gewalttat und fordern eine Beobachtung der Partei durch den Inlandsgeheimdienst.

Die AfD habe das gesellschaftliche Klima in den letzten Monaten und Jahren vergiftet, sagte etwa SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Da habe einer geschossen in Hanau, danach sehe es aus, "aber es waren viele, die ihn munitioniert haben, und da gehört die AfD definitiv mit dazu", betonte der SPD-Politiker.

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