Dresden: Antifa, CDU und FDP demonstrieren gegen 200. Pegida-Marsch mit Höcke-Besuch

Die 200. Demonstration der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes ist gestern Abend in Dresden von Hunderten Gegenprotestlern der Antifa, CDU und FDP beschallt worden. Das Filmmaterial zeigt Pegida-Anhänger mit Anti-Islam-Schildern und europäischen Nationalflaggen, während die Gegenkämpfer mit Schildern mit der Aufschrift "Kein Nazi oder Rechts" reagierten.

Die Kreisverband der FDP protestierte zusammen mit der CDU Dresden, der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden unter dem Motto "Rückgrat für die Demokratie".

In dem CDU-Aufruf hieß es dazu: 

Am kommenden Montag wird Björn Höcke in Dresden öffentlich sprechen. Ein Mann, der die deutsche Erinnerungskultur aufkündigen will, verurteilte Holocaustleugner verteidigt und in seinen Reden jede Form unserer offenen Gesellschaft verächtlich macht. Wir bitten Sie, am Montag, dem 17. Februar 2020, ab 18:15 Uhr an unserer gemeinsamen Demonstration 'Demokratie braucht Rückgrat' teilzunehmen. 

Auch die SPD Dresden mobilisierte zum Anti-Pegida-Protest. 

Unter dem Motto "Nationalismus raus aus den Köpfen" protestierten wiederum Menschen aus der grünen, linken bis links-autonomen Szene, darunter "Dresden nazifrei". Offenbar versuchte man sich seitens der FDP und CDU, von ihnen abzugrenzen. Zumindest wurde von "Nationalismus raus aus den Köpfen" auf Twitter ein Beitrag geteilt, in dem es heißt, dass Menschen mit Antifa-Flaggen von Ordnern der CDU- und FDP-Veranstaltung vertrieben wurden: 

Während man bei "Dresden Nazifrei" von insgesamt 3.000 Gegendemonstranten spricht, war auch die Pegida-Veranstaltung offenbar sehr gut besucht: 

Traditionell zogen Pegida-Anhänger auch zum Spaziergang durch die Stadt und skandierten laut:

Merkel muss weg!

Von den Gegendemonstranten schallte es lauthals im Chor: 

Haut ab! Haut ab! Haut ab!

Bei der anschließenden Abschlusskundgebung auf dem Neumarkt war der Gegenprotest in Sichtnähe dann so laut, dass Pegida-Teilnehmer ihre eigenen Redner nicht mehr hören konnten.

Rund 450 Polizisten waren im Einsatz. Die Polizei berichtet von Zusammenstößen mit rund 50 Personen, die auf die Einsatzkräfte zurannten.

Diese wurden von den Beamten mittels einfacher körperlicher Gewalt zurückgedrängt. Dabei kam auch Reizgas zum Einsatz.

Die Zusammenstöße sind hier im Video festgehalten. Offenbar handelte es sich um linksautonome Personen, viele davon vermummt. Im Chor riefen sie "Alerta Alerta Antifascista!".