Rechtsextreme NPD-Kundgebung mit Gegenprotest zum 75. Jahrestag der Bombardierung von Dresden 

Mitglieder der rechtsextremen, ultranationalistischen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) marschierten durch die Dresdner Innenstadt und veranstalteten später am Samstag eine Kundgebung zum Gedenken an den 75. Jahrestag der alliierten Bombenangriffe auf Dresden, die die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Die NPD-Mitglieder und ihre Unterstützer wurden von Gegenprotestierenden, darunter auch Mitglieder der Antifa, mit Transparenten mit der Aufschrift "Rassismus tötet" empfangen.

Gegen die aus mehreren europäischen Ländern angereisten Rechtsextremen machten nach jüngsten Schätzungen der Organisatoren rund 5.000 Menschen mobil. Die genaue Zahl lasse sich allerdings nur schwer abschätzen. Die rechtsextreme Kundgebung musste aufgrund von Protesten und Sitzblockaden eine andere Route nehmen als ursprünglich geplant. Die etwas mehr als 1.000 Rechtsextremen konnten nicht wie gewünscht durch die Altstadt marschieren, sondern mussten auf eine Strecke am Rande der Innenstadt Richtung Hauptbahnhof ausweichen.

Alljährlich nutzen Rechtsextreme den Jahrestag der Zerstörung Dresdens, um ihre Ideologien auf die Straße zu tragen. 1.500 Polizisten waren im Einsatz, um einen Zusammenstoß beider Lager zu verhindern.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 bombardierten britische und US-Luftstreitkräfte die sächsische Hauptstadt, wobei schätzungsweise 25.000 Menschen ums Leben kamen. Die Bombardierung Dresdens hatte eine umstrittene Beziehung zur Geschichte. Die NS-Propaganda verbreitete nach dem Ereignis eine weitaus höhere Zahl von Todesopfern, wobei viele Mitglieder der Rechtsextremen in ganz Deutschland weiterhin die offiziellen Zahlen anfechten.

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