Halle: Zur Wiedereröffnung nach Terroranschlag – Dönerladen bietet kostenlosen Imbiss an

Nach einer Trauerzeit von 40 Tagen – wie im Islam üblich – hat der Döner-Imbiss in Halle, in dem bei dem rechtsextremen Terroranschlag am 9. Oktober ein Mann erschossen worden war, wieder geöffnet. Der bisherige Betreiber hat den Imbiss an seine Mitarbeiter verschenkt, die während des Angriffs dort gearbeitet haben.

Der Imbiss Kiez-Döner, einer der Tatorte bei dem rechtsextremen Terroranschlag in Halle, ist offiziell wiedereröffnet worden. Zu diesem Anlass überreichte der bisherige Betreiber Izzet Cagac den Brüdern Ismet und Rifat Tekin eine Schenkungs- und Abtretungsvereinbarung. Damit gehört der Dönerladen künftig diesen beiden Mitarbeitern, die während des Angriffs dort gearbeitet hatten.

Bei der Wiedereröffnung waren der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), und Anwohner, die zu einem kostenlosen Essen eingeladen wurden, anwesend. Der Ministerpräsident betonte, wie wichtig der Neustart sei. Das Bistro sei unter anderem bei Studenten beliebt und Bestandteil der kulturellen Identität der Stadt.

Gerade abends würden sich viele Menschen bei dem Imbiss treffen, erzählt Izzet Cagac, der Inhaber des Ladens, der selbst regelmäßig bis spät in die Nacht dort arbeitet. Er sei dankbar für die Anteilnahme, die er und vor allem seine Mitarbeiter erfahren hatten. Denn zwei von ihnen hätten den Anschlag aus nächster Nähe miterlebt. 

Der Anschlag von Halle fand am 9. Oktober 2019 statt. Zwei Menschen wurden getötet, nachdem ein Mann zuerst das Feuer in der Nähe einer Synagoge eröffnet hatte, in der die jüdische Gemeinde den Feiertag von Jom Kippur als den höchsten Feiertag im jüdischen Kalender beging. Dort vor der Synagoge in der Nähe eines jüdischen Friedhofs wurde eine Frau erschossen, später wurde ein Mann in dem Kiez-Döner getötet.