Putin nach Gesprächen mit Erdoğan: "Alle illegalen ausländischen Militärs müssen raus aus Syrien"

Nach stundenlangen Gesprächen gestern in Sotschi sind der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan vor die Presse getreten und erklärten ihre Einigung darauf, "eine Sicherheitszone" in Nordostsyrien einzurichten und gemeinsame Patrouillen in der Region durchzuführen.

Die beiden Staats- und Regierungschefs unterzeichneten eine Absichtserklärung, in der es heißt, dass sich die kurdischen Streitkräfte innerhalb von 150 Stunden, beginnend mit Mittwoch, dem 23. Oktober, aus der Zone zurückziehen müssen. Die türkische "Operation Friedensquelle" im Nordosten Syriens wird in einem begrenzten Gebiet zwischen den Städten Tall Abyad und Ras al-Ayn, etwa 32 Kilometer innerhalb des syrischen Territoriums, gemäß dem Abkommen vorerst fortgesetzt.

Nach Abzug der kurdischen Verbände soll "die gemeinsame türkisch-russische Patrouille in einem Gebiet von zehn Kilometern von Westen nach Osten von der Zone der "Operation Friedensquelle" aus, außer in der Stadt Qamischli, stattfinden. 

Putin betonte aber auch: 

Syrien muss von allen illegalen ausländischen Militärpräsenzen befreit werden. Eine dauerhafte und langfristige Stabilisierung in Syrien insgesamt ist nur mit der Souveränität und territorialen Integrität dieses Landes möglich.

Putin und Erdoğan sprachen auch über die Notwendigkeit, syrischen Flüchtlingen bei der Rückkehr in ihre Heimat zu helfen. Der russische Präsident forderte die Vereinten Nationen auf, "allen zurückkehrenden Syrern ohne Diskriminierung, Politisierung und Vorbedingungen aktiv humanitäre Hilfe zu leisten", damit die Aufnahmeländer von Flüchtlingen auch sozioökonomisch entlastet werden. Erdoğan kündigte an, dass etwa eine Million Syrer in die "Gebiete, die geräumt werden sollen", gebracht würden. 

Die syrische Regierung hatte sich immer wieder gegen die türkische Militärpräsenz in Syrien ausgesprochen. Erst gestern attackierte der syrische Präsident Bashar al-Assad den türkischen Präsidenten Erdoğan und bezeichnete ihn als Landdieb. Erdoğan wiederum will keine bewaffneten kurdischen Milizen vor seinen Grenzen, in denen er verlängerte Arme der PKK sieht, die für zahlreiche Anschläge in der Türkei verantwortlich sind.