Erdoğan: Zwei Millionen Flüchtlinge sollen in die nordsyrische Sicherheitszone umgesiedelt werden

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte während einer Ansprache im Parlament, dass die Türkei plane, zwei Millionen syrische Flüchtlinge in einer Sicherheitszone im Norden Syriens unterzubringen.

"Wir planen, zwei Millionen Menschen in einer 30 Kilometer breiten Sicherheitszone unterzubringen, die wir in der Region zwischen dem Euphrat und der irakischen Grenze, einschließlich Manbidsch, errichten werden", sagte der türkische Präsident.

Erdoğan erklärte, dass eine Million Menschen in neuen Siedlungen angesiedelt werden, während die restliche Million in den bestehenden Gebieten unterkommen wird.

Mit internationaler Hilfe sollen 140 Dörfer gebaut werden. Die Standorte stünden schon fest. Für die Finanzierung werde ein internationales Gebertreffen organisiert, sobald das Gebiet von "terroristischen Gruppen befreit" worden sei.

Er betonte auch, dass diese Pläne letzte Woche auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York mit anderen Staatschefs diskutiert wurden.

Die Türkei wünscht sich an der syrisch-türkischen Grenze seit langem eine Zone unter ihrer alleinigen Kontrolle – zunächst, weil die kurdische Miliz YPG dort Gebiete besetzt. Die Türkei betrachtet die YPG als Terrororganisation.

Nach Angaben des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) leben derzeit über 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei. 

Mehr zum Thema – Syrischer Außenminister: "Wir wollen unser Land wieder aufbauen und heißen jede Hilfe willkommen"