Ein kurzes Video, das am Sonntag von TheMail veröffentlicht wurde, zeigt einen Mann, den die Boulevardzeitung als Prinz Andrew identifiziert, wie er sich von einer jungen, dunkelhaarigen Frau vor der Haustür von Epsteins New Yorker Villa verabschiedet - einer berüchtigten Sex-Höhle, in der der Finanzier früher junge Mädchen missbraucht hat.
Kurz bevor Prinz Andrew an der Tür auftauchte, hatte Epstein selbst das Haus verlassen in Begleitung von einem blonden Mädchen. Entstanden ist das Video offenbar im Dezember 2010. Zwei Jahre zuvor war Epstein wegen Prostitution beziehungsweise Kuppelei in zwei Fällen zu 18 Monaten Haft im offenen Vollzug verurteilt worden, im Rahmen eines äußerst umstrittenen Deals mit der Staatsanwaltschaft. Denn angesichts von über 50 Mädchen, die vorgaben, von Epstein sexuell ausgebeutet worden zu sein, erschien die Strafe nicht nur lächerlich gering, sondern auch, dass im Rahmen des Deals die Staatsanwaltschaft von weiteren Ermittlungen gegen Epstein absah. Epstein musste sich außerdem als Sexualstraftäter registrieren lassen.
Das hinderte Prinz Andrew offenbar nicht daran, weiterhin mit dem superreichen Epstein Zeit zu verbringen. Der Buckingham Palace behauptete sogar, dass Prinz Andrew nichts von jeglichem Fehlverhalten wusste. Der Prinz sei "über die jüngsten Berichte über Jeffrey Epsteins angebliche Verbrechen entsetzt" gewesen.
Weiter heißt es vom Palast: „Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung jedes Menschen und die Annahme, dass er solch ein Verhalten dulden, daran teilnehmen oder fördern würde, ist abscheulich“
Gerichtsdokumente behaupten jedoch, dass Prinz Andrew eine Frau in Epsteins Wohnung in Manhattan unangemessen berührt habe und eine 17-Jährige gezwungen hat, mit ihm auf der privaten karibischen Insel von Epstein "Little St. James" Sex zu haben.
Epstein, der Dutzende Mädchen selbst missbraucht oder missbraucht haben lassen soll, wird vorgeworfen, einen Sexring mit jungen Mädchen für sich und seine einflussreichen Freunde betrieben zu haben. Nachdem er im Juli verhaftet worden war, da man den Fall gegen ihn neu aufrollte, fand man ihn am 11. August tot in seiner Gefängniszelle auf. Dies sei wegen mehrerer Fehlentscheidungen beziehungsweise Fahrlässigkeit möglich gewesen. So soll er nicht nur zu früh von der verschäften Beobachtung genommen worden sein, nachdem man ihn im Juli mit Wunden am Hals und halb-bewusstlos in seiner Zelle auffand. Zudem sollen Wärter eingeschlafen sein, die eigentlich alle 30 Minuten nach ihm hätten schauen sollen. Sein Zellengenosse wurde angeblich einen Tag vor seinem Tod umverlegt. Der Gerichtsmediziner stufte die Todesursache als Suizid ein.
Epsteins Anwaltteam kündigte nun eine eigene "unabhängige und vollständige Untersuchung" zum Tod ihres Mandaten an und versprach, rechtliche Schritte einzuleiten, um Zugang zu den "Schlüsselvideos" des Gefängnisses zu erhalten, "wenn sie existieren, wie sie es eigentlich sollten". Epsteins "Sicherheit lag in der Verantwortung des New Yorker Gefängnisses MCC", schrieben die Anwälte. "Es ist unbestreitbar, dass die Behörden ihre eigenen Protokolle verletzt haben.