Putin in Italien mit markigen Kommentaren zu Chaos in Libyen und Juan Guaidó in Venezuela

Der italienische Premierminister Giuseppe Conte hat am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Rom erklärt, dass Russland "eine grundlegende und wichtige Rolle bei der Lösung der Herausforderungen spielt, vor denen Europa, Russland und die Welt stehen".

Putin seinerseits sagte, dass die Gespräche mit dem italienischen Ministerpräsidenten "sachlich und konstruktiv" gewesen seien.

"Während des Besuchs wurden ausführlich Fragen der bilateralen Zusammenarbeit erörtert. Eine Reihe von globalen und regionalen Fragen wurden ebenfalls angesprochen", sagte der russische Staatschef.

Putin gab auch einen Kommentar zum selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó in Venezuela ab.

"Herr [Juan] Guaidó trat auf einen Platz, richtete die Augen in den Himmel, wandte sich an Gott und rief sich selbst zum Präsidenten aus. Das ist schön für ihn. Aber Gott hat uns nicht mitgeteilt, wie er auf diese Botschaft reagiert hat. Wir haben kein Signal erhalten. Deshalb halte ich es für notwendig, zu unserem sündhaften, vergänglichen Land zurückzukehren und demokratische Verfahren und Regeln zu berücksichtigen, die sich auf das einzige Prinzip beziehen – Dialog und Kommunikation mit den Menschen, mit den Wählern. Es ist notwendig, sich an Wahlen zu beteiligen und während der Wahlen Fragen der zukünftigen Entwicklung zu lösen."

Zur jüngsten Eskalation in Libyen sagte der russische Präsident in Richtung NATO:

"Wer hat die Staatlichkeit Libyens zerstört? Soweit ich mich erinnern kann, war dies eine Entscheidung der NATO, europäische Flugzeuge bombardierten Libyen. Das Ergebnis ist offensichtlich – die Staatlichkeit Libyens wurde zerstört. Auf dem Territorium erleben wir das Chaos und den Kampf verschiedener paramilitärischer Gruppen. Ich glaube nicht, dass Russland verpflichtet ist, einen entscheidenden Beitrag zur Beilegung zu leisten. Fragen wir die, die es getan haben."

Dann erklärte er, dass Moskau "gleichberechtigte Beziehungen" sowohl zur von der UN unterstützten Regierung des Government of National Accord (GNA) als auch zur Libyschen Nationalarmee (LNA) von General Chalifa Haftar pflege. 


"Beide waren in Moskau, beide waren in Rom. Wir müssen die bewaffnete Konfrontation so schnell wie möglich beenden, einen Dialog aufnehmen und uns auf den Aufbau und die Wiederbelebung der libyschen Staatlichkeit einigen, daran sind wir alle interessiert", schloss Putin.

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