Hunderte protestieren in Berlin gegen Rheinmetall und Waffenlieferungen an Saudi Arabien

Hunderte Menschen haben gestern die Hauptversammlung des Rüstungsunternehmens Rheinmetall in Berlin aufgesucht und gegen Waffenlieferungen der deutschen Bundesregierung an Saudi-Arabien protestiert. Einigen der Demonstranten gelang es, den Versammlungsraum zu stürmen und die Bühne zu besetzen. Sie wurden von der Polizei aus dem Saal entfernt und vor die Tür gesetzt. Im Chor riefen die Protestierenden: "Iran, Irak, Syrien, Türkei – Bei jeder Schweinerei ist die BRD dabei!"

Besonders richtete sich der Protest gegen Waffenlieferungen ins wahhabitische Saudi-Arabien, das gegen den Jemen Krieg führt. Dort herrscht zur Zeit die weltweit schwerste humanitäre Katastrophe.

Sevim Dağdelen, Abgeordnete der Linken, nahm ebenfalls an dem Protest teil und sagte:

Wir protestieren gegen die Rekordgewinne von Rheinmetall im letzten Jahr, aber auch für das laufende Jahr 2019. […] Möglich ist das ... durch die ganz große Aufrüstung der Bundeswehr durch CDU/CSU und SPD. Das ist nichts anderes als die Lizenz zum Gelddrucken für die Aktionäre von Rheinmetall aber auch möglich durch die skrupellosen Waffendeals mit Diktaturen wie Saudi Arabien, Ägypten oder auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die seit Jahren mit deutschen Waffen – auch von Rheinmetall – ihren mörderischen Krieg im Jemen führen. Wir fordern einen umfassenden Waffenexportstopp an die Kriegskoalition im Jemen, aber auch die Schließung von Schlupflöchern, durch die der Rheinmetall-Konzern, vor allen Dingen über seine Tochterfirmen in Südafrika oder Sardinien, weiter liefern kann - Waffen an Saudi Arabien oder auch an die Emirate.

Auch die internationale Umweltorganisation Greenpeace hat den Protest unterstützt und am Maritim Hotel, in dem die Rheinmetall-Hauptversammlung stattfand, ein riesiges Banner mit der Aufschrift "Rheinmetall-Bomben töten im Jemen" entfaltet.