Italien: Heftige Tumulte wegen Unterbringung von Roma-Familie in Sozialwohnung

Bereits den zweiten Tag in Folge kam es im römischen Vorort Casal Bruciato zu Tumulten. Grund ist der Einzug einer Roma-Familie, der eine Sozialwohnung in dem Ort zugewiesen wurde. Vor Ort kamen Rechtsextreme zum Protest gegen den Einzug zusammen, gegen den rechtsextremen Protest demonstrierten wiederum Antifaschisten. Die Polizei hatte allerhand zu tun, die Gruppen voneinander getrennt zu halten.

Die Roma-Familie mit zwölf Kindern, die ursprünglich aus Bosnien stammt, wurde im Rahmen eines stadtweiten Programms zur Umsiedlung von Roma-Familien, die zuvor in einem Lager am Rande der Stadt lebten, in einer von der Stadt Rom betriebenen Wohnung untergebracht. Dies erzürnte mehrere rechte bis rechtsextreme Bewegungen, darunter die neofaschistische Partei CasaPound.

Die Mutter der Roma-Familie wurde am Dienstag sogar angegriffen, als sie versuchte, die Wohnung zu betreten. Die Familie musste von der Polizei begleitet werden.

Deshalb veranstalteten gestern Aktivisten aus antifaschistischen Organisationen ein Sit-in, um gegen die Aktionen der rechtsextremen Bewegungen zu protestieren.

Die Polizei sorgte mit massivem Einsatz von Personal und Fahrzeugen für Sicherheit. Die Bürgermeisterin von Rom Virginia Raggi hat die Familie besucht, um ihre Unterstützung zu zeigen.