Deutschland: Tausende an Kundgebung in Berlin gegen steigende Mietpreise

Bundesweit sind am Samstag zehntausende Menschen gegen hohe Mieten und Wohnungsmangel auf die Straße gegangen. Mehr als 10.000 Bürger waren es allein in Berlin. Die Kundgebung begann auf dem Alexanderplatz und bewegte sich dann in Richtung Kreuzberg, wo eine Immobilienmesse stattfand.

Nach Angaben der Initiatoren gingen am Samstag rund 40.000 Menschen in der Hauptstadt gegen unbezahlbares Wohnen auf die Straße. Am Rande kam es in Friedrichshain-Kreuzberg zu Rangeleien mit der Polizei.

Die Demonstranten trugen Transparente, auf denen internationale Investoren und die steigenden Mieten angeprangert wurden.

Dabei wurden auch Unterschriften für das Volksbegehren "Deutsche Wohnen & Co enteignen" gesammelt, das die Enteignung großer Wohnungsunternehmen gegen Entschädigung zum Ziel hat und Immobilien so in Staatsbesitz zu überführen.

Der Aktivist Rouzbeh Taheri, der die Initiative gestartet hat, erklärte:

Es ist auch ein Stoppzeichen für das internationale Kapital, das immer noch nach Berlin kommt und die Mietpreise in die Höhe treibt. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Berliner dagegen ankämpfen und dass es ein Risiko für ihre Investitionen darstellt und dass wir ihrem Diktat nicht nachgeben werden, ohne uns zu verteidigen."

Am Rande der Kundgebung kam es zu Zusammenstößen in der Wranglerstraße in Friedrichshain-Kreuzberg. Berichten zufolge hatten Aktivisten versucht, ein Gebäude zu besetzen, in dem sich ein Gemüseladen befindet, dessen Mietvertrag nach 28 Jahren beendet wurde, um Platz für Luxuswohnungen zu schaffen.

In Berlin haben sich die Mieten zwischen 2011 und 2018 beinahe verdoppelt, die Hauptstadt gilt in der Immobilienwelt als lohnendes Investment. Das ist der soziale Sprengstoff, denn während die Einkommen in der Hauptstadt vergleichsweise gering sind, steigen die Mieten, sogar Warren Buffet hat sich eine Scheibe vom Berliner Kuchen abgeschnitten.

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