Russland: Moskau wird sich nicht auf ein Wettrüsten mit den USA einlassen

Bei einer Pressekonferenz in Moskau am Donnerstag erklärte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow, dass Moskau sich nicht auf ein Wettrüsten mit den USA einlassen wird.

"Wir werden uns von niemandem in ein Wettrüsten hineinziehen lassen. Die Amerikaner hoffen offenbar, dass es ihnen gelingen wird", sagte er und fügte hinzu, dass Russland seinen Verteidigungshaushalt nicht erhöhen wird, sondern die Prioritäten der Zuteilung ändern kann.

Der stellvertretende Außenminister sprach anschließend über den Vertrag zur Reduzierung strategischer Waffen, der am 5. Februar 2021 ausläuft, und bemerkte:

Eine so schwache Herangehensweise an so wichtige Dinge macht mich glauben, dass unsere amerikanischen Kollegen weder die Frage der Umrüstung noch die Erneuerung des Vertrages lösen werden, sondern ihn einfach am 5. Februar 2021 stillschweigend auslaufen lassen."

Der Vertrag zur strategischen Rüstungsreduzierung ist am 5. Februar 2011 für 10 Jahre in Kraft getreten. Er legt die Anzahl der strategischen Trägerraketen in den Vereinigten Staaten und Russland fest, die bis Februar 2018 deutlich reduziert werden sollten.

Derweil beabsichtigt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg den INF-Abrüstungsvertrag für atomar bestückte Mittelstreckenwaffen durch die Einbeziehung weiterer Staaten noch zu retten. Die USA hatten den Vertrag am Freitag vergangener Woche aufgekündigt, Russland setzte ihn einen Tag später aus.

Das Abkommen aus dem Jahr 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion untersagt den Bau und Besitz landgestützter, atomar bewaffneter Raketen oder Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 5.500 Kilometern.

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