In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel sinnierte Steinmeier über die entsprechende Gedenkveranstaltung vor zehn Jahren und warum die Öffentlichkeit diesmal mehr Interesse zu haben scheine.
"Die Aufmerksamkeit hat mit dem abgerundeten Charakter des Jubiläums zu tun, aber auch mit dem aktuellen Bild der liberalen Demokratie, das sich verändert hat", erklärte er.
Steinmeier fuhr fort, dass die historischen Errungenschaften der Weimarer Verfassung zu "Gewaltenteilung, Parlamentarismus und Rechtsstaatlichkeit" geführt hätten, aber vieles davon sei in ganz Europa gefährdet.
"Meine Damen und Herren, ist es nicht historisch absurd, wenn diese schwarz-rot-goldene Fahne heute am auffälligsten ausgerechnet von denen geschwungen wird, die einen neuen nationalistischen Hass auslösen wollen?", fragte er. "Schwarz, Rot, Gold sind unsere Farben. Das sind die Wahrzeichen unserer Demokratie. Überlassen wir sie niemals den Verächtern der Freiheit, darum bitte ich."
Merkel, Steinmeier und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatten am frühen Mittwoch in der Weimarer Herderkirche in einem Gottesdienst dem Jubiläum gedacht.