Paris: "Die Journalisten sollen herunterkommen": Gelbwesten brüllen "Fake News" vor TV-Sender

Dutzende von Demonstranten der sogenannten Gelbwesten haben sich vor dem Hauptsitz des französischen BFMTV-Senders zusammengezogen und beschuldigen den Sender, "Fake News" zu senden. Außerdem fordern sie den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron.

Die Demonstranten kamen etwa eine Stunde nach der Ankündigung des Treffens auf Facebook vor den Büros in Paris an. Bereits zuvor wurde eine starke Polizeipräsenz vor Ort auf die Straßen gebracht, während im ganzen Land Demonstranten in gelben Westen gegen die etablierte Politik auf die Straßen gingen.



Einer der Demonstranten sagte RT France, dass BFM TV gefälschte Informationen über die Bewegung verbreite, und behauptete, dass der Sender die Größe seiner Demonstrationen absichtlich herunterspiele.

AFP berichtet, dass sich "mehrere Hundert" Gelbwesten vor dem Hauptquartier versammelt hätten, und dass die Polizei Tränengasgranaten gegen die Menge eingesetzt habe, nachdem die Demonstranten Gegenstände in ihre Richtung geworfen hätten.

Berichten zufolge forderte die Gruppe im Chor, dass die "Journalisten herunterkommen sollen". Außerdem brüllte die Menge: "Fake News" und "Macron raus".

Es war der siebte Samstag in Folge, an dem die sogenannten Gelbwesten auf die Straßen Frankreichs zogen. Die offiziellen Teilnehmerzahlen sind in den vergangenen Wochen deutlich gesunken, aber die Organisatoren meinen, dass der Rückgang auf die Feiertage zurückzuführen sei. Sie prophezeiten, dass die Bewegung 2019 weiter wachsen wird. Pläne für Silvesterproteste laufen.

Die Kundgebungen begannen zunächst als Demonstration gegen die Erhöhung der Kraftstoffsteuer, haben sich inzwischen aber in eine breite Ablehnung der Politik von Macron verwandelt. Am Donnerstag versuchte eine Gruppe von etwa 40 Gelbwesten, die mittelalterliche Festung von Brégançon zu stürmen, die dem Präsidenten als offizielle Sommerresidenz dient.