Es ist unglaubliches Leid, das der Krieg in den Jemen brachte. Das Land, das einst rund 90 Prozent seiner Versorgung importierte, ist von der Lebensmittelzufuhr nahezu abgeschnitten. Dreiviertel der Bevölkerung benötigen humanitäre Hilfe, Millionen Kinder hungern. Eltern kochen in purer Verzweiflung Blätter und alles, was sich auch nur irgendwie essen lässt. Epidemien, tödliche Durchfälle breiten sich aus. Kinder verhungern und sterben, weil sie keine medizinische Hilfe bekommen. Man kann meinen, im Jemen erleben Millionen Menschen die Hölle auf Erden. Eine von ihnen ist die Mutter der siebenjährigen Amal. Das Foto des abgemagerten Körpers ihrer Tochter ging Ende Oktober um die Welt. Doch der Aufschrei kam zu spät, denn nun ist sie tot und sie ist nur eine von vielen. Ihre Mutter musste hilflos zusehen, wie ihre Tochter bis auf die Knochen abmagerte und immer kränker wurde. So krank, dass sie in ihren Armen starb. Es herrscht die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt im Jemen, wie UN-Generalsekretär Antonio Guterres treffend formulierte.
Dieses Foto von Amal ging um die Welt, leider kam der Aufschrei zu spät:
Ein Kamerateam besuchte die gebrochene Familie am Sonntag in einem Flüchtlingslager in der Provinz Hadscha. Die Mutter fürchtet, dass sie weitere ihrer Kinder auf Grund der desaströsen Lage verlieren würde.
Die Direktorin des Unterernährungszentrums im Bezirk Aslam, Makkia Alaslami, stellte fest, dass Amal eine Binnenvertriebene aus "einer sehr armen Familie" sei und "an schwerer Unterernährung litt".
"Dies ist eines der Probleme der Aggression und des Krieges, das sich von Tag zu Tag verschlimmert. Kinder sterben wie Blätter im Herbst", bevor sie hinzufügte, dass "die jemenitischen Bürger aufgrund der Land-, See- und Luftblockade nicht überleben können".
Das sunnitisch-wahhabitische Saudi-Arabien und eine Koalition aus Verbündeten führen Krieg gegen den rebellischen, bewaffneten Aufstand und die Übernahme der schiitischen Huthis im Jemen.
Im Bezirk Aslam, einem der ärmsten Gebiete im Jemen, das Binnenvertriebene aufnimmt, leiden viele Familien schlimmsten Hunger. Nach Angaben des jemenitischen Gesundheitsministeriums wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 in der Provinz Hadscha mindestens 17.000 Fälle von schwerer Unterernährung gemeldet.
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