Gegen Macrons Politik: Studenten legen Uni-Betrieb lahm - Verletzte bei Protesten

In Frankreich sind viele Bürger unzufrieden mit der Politik unter Präsident Emmanuel Macron – nicht wenige sind regelrecht wütend. Dazu zählen auch die Gewerkschaften, die gegen die Reformpolitik der französischen Regierung mobilmachen. Gestern riefen sie wieder zum Protest. Erneut kam es dabei zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Protestlern.

Ein junger Demonstrant zog sich offenbar während der Zusammenstöße am Kopf eine Platzwunde zu. Sein Gesicht war blutüberströmt.

Neben Gewerkschaften riefen auch zwei nationale Studentenverbände zu Protestaktionen auf. Sie wenden sich gegen eine Politik, die ihrer Meinung nach die Zerstörung des Sozialmodells vorantreibt und insbesondere die Ungleichheit fördert sowie kollektive Rechte beschneidet. Der Protest der Studenten richtete sich vor allem gegen die geplante Hochschulreform, die Universitäten Wahlfreiheit bei der Aufnahme von Studenten verschaffen und das bisherige Losverfahren abschaffen soll.

Der Betrieb an der Pariser Hochschule an der Rue Tolbiac wurde erneut durch heftige Proteste lahmgelegt. Studenten hatten die Hochschule im Frühjahr wochenlang besetzt und zur „freien Kommune“ erklärt. An vielen weiteren Hochschulen gab es ähnliche Aktionen. Die Tolbiac-Universität wurde erst Mitte September nach monatelangen Renovierungsarbeiten wiedereröffnet, die aufgrund der Besetzung erforderlich waren. Gestern gerieten in der Pariser Uni Studenten aneinander, die sich für beziehungsweise gegen den Streik aussprachen. Die Streikenden hatten Korridore mit Tischen und Stühlen blockiert, um eine Durchführung der Vorlesungen zu verhindern. Mindestens eine Person wurde dabei verletzt.