Unter dem Motto "Aufstehen gegen rechte Hetze – Solidarität statt Rassismus – Wir sind mehr" gaben die Musiker Gratis-Konzerte. Weitere Künstler waren Feine Sahne Fischfilet, K.I.Z. und Kraftklub.
Der Auftritt von "Feine Sahne Fischfilet" ist umstritten. Aufgrund von Textpassagen wie "Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck, Deutschland verrecke" und "Fickt die Cops – schlagt ihnen die Zähne aus" ordnen Kritiker die Band dem linksextremen Spektrum zu. Auch wurde sie bis mindestens 2015 vom Verfassungsschutz beobachtet. Der heutige Bundesaußenminister Heiko Maas hatte sich bereits 2016 via Twitter bei der Band für ihr Zeichen gegen Rechts bedankt und erntete dafür prompt Kritik von CDU-Generalsekretär Roland Theis:
„Maas‘ Lob für solche Spinner ist inakzeptabel. Extremisten, egal ob von links oder von rechts, haben eines gemeinsam: Sie lehnen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ab. Gerade ein Bundesjustizminister darf unter keinen Umständen den Eindruck erwecken, eine solche Haltung zu unterstützen. Extremistische Gewalt muss – gleich ob sie von Rechts oder Links gepredigt wird – auf den gleichen entschiedenen Widerstand des Staates treffen. Wenn Heiko Maas den Eindruck erweckt, er sei auf dem linken Auge blind, ist das fatal und muss korrigiert werden. Ich fordere ihn auf, sich öffentlich klar von der Musikgruppe zu distanzieren.“
Gestern stand auch die Rapperin Nura auf der Bühne und sang ihren Song "Ich bin schwarz":
Das Konzert wurde vergangene Woche organisiert, um gegen rechtsextreme Ausschreitungen in Chemnitz zu protestieren, nachdem zwei Männer aus dem Irak und Syrien einen Deutschen ermordet haben sollen. Sein Tod hatte Proteste ausgelöst, unter denen sich auch offenbar einige Rechtsradikale anschlossen. Mehrere Verstöße, etwa Hitlergrüße einiger Teilnehmer, werden behandelt. In Medienberichten hieß es, es sei zu Hetzjagden auf Menschen ausländischen Aussehens gekommen. Im Internet kursiert ein kurzes Video. Die AfD widerspricht dem und zitiert dazu eine Aussage von Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, die Publico vorliegt: "Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben." Auch Regierungssprecher Seibert sprach von Hetzjagden in Chemnitz. Währendessen werden kritische Stimmen gegen die Berichterstattung der Mainstreammedien lauter: Ihnen wird vorgeworfen, die Demonstranten pauschal als rechtsradikal und "braunen Mob" zu bezeichnen.