Rotes Kreuz zum Krieg im Jemen: Infrastruktur völlig kollabiert - eine der schlimmsten Krisen

Die Situation im Jemen zeige einen "strukturellen Zusammenbruch wesentlicher Güter und Dienstleistungen" mit einer "zerfallenden Infrastruktur", schilderte der ehemalige Leiter der Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Jemen, Alexandre Faite, der am Dienstag in Moskau sprach.

"Die Arbeit im Jemen bleibt extrem schwierig", sagte Faite. Ihm zufolge ist es wichtig, alle Konfliktparteien an ihre Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht zu erinnern, Vorsichtsmaßnahmen bei Angriffen zu treffen und keine militärisch relevanten Bestände in der Nähe der Wohngebiete zu platzieren.

"Lange Zeit stand der Jemen nicht im Rampenlicht. Zumindest habe ich jetzt das Gefühl, dass der Jemen-Konflikt die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. Es gibt mehr Bewusstsein dafür", betonte er.

In Bezug auf die humanitäre Hilfe stellte Faite fest, dass "das, was im Moment ins Land kommt, nicht ausreicht und mehr getan werden sollte".

Der Krieg im Jemen ist nun schon im vierten Jahr, und Menschenrechtsorganisationen beschuldigen die von Saudi-Arabien geführte Koalition immer wieder, zivile Gebiete ins Visier zu nehmen. Der Krieg sorgte erst in den letzten Tagen wieder für Aufsehen, nachdem Saudi-Arabien bei einem Bombenangriff aus der Luft eine Hochzeitsgesellschaft getroffen und dabei über 20 Menschen getötet hatte.

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