In London gingen insgesamt tausende Menschen auf die Straße, um Gerechtigkeit für die Opfer zu fordern. Auch vor dem Wohnsitz der britischen Premierministerin Theresa May versammelten sich tausende Demonstranten. Die Polizei musste May in Sicherheit bringen.
In der Nacht zu Mittwoch brach im zweiten Stock eines 24-stöckigen Wohnhauses ein Brand aus, der sich rasant bis ins obere Stockwerk ausbreitete. Angeblich hatten Mitglieder der örtlichen Grenfell-Aktionsgruppe bereits vor einem Jahr vor dem mangelnden Brandschutz gewarnt. Wie nun publik wurde, soll die Außenverkleidung, die im Jahr 2016 an dem Gebäude angebracht wurde und über zehn Millionen Euro kostete, die rasante Ausbreitung des Feuers erst möglich gemacht haben. Sie sei nicht mit feuerfestem Material hergestellt wurde. Darüber hinaus sei eine solche Gebäudeverkleidung in Großbritannien verboten.
Für Wut sorgte ebenfalls die bis dahin angegebene Anzahl an Todesopfern, nämlich 17. Diese erschien vielen der Demonstranten als viel zu gering, da zwischen 400 und 600 Menschen in dem Haus gewohnt haben sollen und das Feuer in der Nacht ausbrach. Laut jüngsten Polizeiangaben ist die Zahl der Toten und für tot gehaltenen Vermissten auf 79 gestiegen.