Nur zwei Wahllokale für 350.000 Moldawier in Russland – aber Hunderte Wahllokale im Westen

Die Wahlen am Sonntag für die moldawische Präsidentschaft sowie auch ein Referendum über den Beitrittswunsch zur EU waren beispielhaft: eine Schlange über mehrere Blocks in Moskau und leere Wahllokale in Europa.

In diesem Jahr haben die Behörden der Republik nur zwei Wahllokale in Russland eröffnet, wo die größte Diaspora von Moldawiern lebt. Rund 350.000 wahlberechtigte Moldawier halten sich derzeit in Russland auf. Als die Lokale um 23 Uhr schließlich geschlossen wurden, standen immer noch Wahlberechtigte Schlange, um ihre Stimme abzugeben.

In den westlichen Ländern hingegen wurden mehr als 200 Wahllokale eingerichtet, davon 60 in Italien, 26 in Deutschland und 18 in Frankreich. In Italien leben ca. 100.000 moldawische Bürger, für die 240.000 Stimmzettel bereitgehalten wurden. Für die Wähler in Russland hatten die moldawischen Behörden lediglich 10.000 Stimmzettel vorbereitet.

Mit einer hauchdünnen Mehrheit sollen sich die Moldawier in dem Referendum nach vorläufigen Ergebnissen für einen Beitritt zur EU entschieden haben. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen liegt der Anteil der Befürworter eines EU-Beitritts bei 50,03 Prozent, doch es mehren sich Beschwerden über Unregelmäßigkeiten.