Unter den Ländern, die gegen die Annahme der umstrittenen Resolution stimmten, waren China, Kuba, Nicaragua, Russland, Serbien, Syrien und Weißrussland. Indien und Brasilien enthielten sich, Israel stimmte nicht ab, Deutschland, die USA, Südafrika, Iran und fast alle europäischen Länder stimmten der Resolution zu.
Wassili Nebensja, der Ständige Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, sagte auf der Tagung, dass die der UN-Generalversammlung vorgelegte Resolution zum "Völkermord von Srebrenica" das ehemalige Jugoslawien zu dämonisieren versuche. Er rief zudem in Erinnerung, dass Deutschland nicht einmal moralisch die hinreichende Autorität besitzt, das Wort "Völkermord" für irgendetwas anderes als seine eigenen Gräueltaten in den Mund zu nehmen.
"Das Land, das im 20. Jahrhundert zwei Weltkriege angezettelt, Millionen von Menschen in Konzentrationslagern ermordet, Massengräuel in Afrika begangen und sich an der Zerstückelung Jugoslawiens sowie an der Bombardierung von Sarajewo im Jahr 1995 beteiligt hat, versucht nun, andere von der Tribüne der UN-Vollversammlung aus über die Bedeutung der nationalen Versöhnung zu belehren", beklagte Nebensja.
Serbiens Präsident Alexandar Vučić betonte seinerseits, dass die Verabschiedung der Srebrenica-Resolution nur zu einer weiteren Spaltung der Region beitragen werde. "Das ist etwas, was alte Wunden aufreißen wird", sagte Vučić.
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