Der mit Antisemitismusvorwürfen konfrontierte US-Unternehmer Elon Musk hat sich am Montag mit der israelischen Staatsführung getroffen. Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog in Jerusalem stand deshalb der Antisemitismus in den sozialen Medien im Mittelpunkt der Gespräche. Herzog sprach dem X-Chef eine "wichtige Rolle" bei dessen Bekämpfung zu.
Wegen einer kürzlich auf X veröffentlichten umstrittenen Nachricht wird Musk selbst des Antisemitismus bezichtigt. Er hatte öffentlich einen Beitrag eines X-Nutzers gebilligt, in dem es hieß, jüdische Gemeinden verbreiteten angeblich "Hass gegen Weiße". Als Antwort auf diesen Beitrag schrieb er:
"Du hast die Wahrheit gesagt."
Auf diesen Kommentar folgte eine Verurteilung durch das Weiße Haus und eine Welle der Empörung gegen den Milliardär und seine Unternehmen.
Die Europäische Kommission und IBM gehörten zu den ersten Werbetreibenden, die ihre Werbung auf X einstellten. Apple, Disney, Paramount, Lionsgate, Warner Bros, Amazon und andere große Marken folgten. Nach Angaben der New York Times könnte die Plattform bis Ende des Jahres einen Verlust von rund 75 Millionen Dollar einfahren.
Musk reiste nun nach Israel, offenbar in dem Versuch, die Kontroverse zu entschärfen. "Taten sprechen lauter als Worte", schrieb er auf seinem X-Profil.
Ein weiterer Grund für die Reise ist Musks Angebot, das Satellitenunternehmen Starlink im Gazastreifen für humanitäre Zwecke einzusetzen. Israel hatte das Angebot zunächst mit der Begründung abgelehnt, die Hamas würde den Satelliten für terroristische Zwecke nutzen. Nach Angaben der israelischen Regierung wurde die Nutzung des Starlink-Satellitensystems nun unter der Bedingung der vollen Kontrolle durch Israel zugesagt.
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