Er kritisierte erneut den ukrainischen Präsidenten Selenskij für dessen Aussagen vor der UN-Vollversammlung und warnte die Ukraine davor, sich zu sehr auf Berlin zu verlassen.
Polen habe sofort reagiert und Millionen von Ukrainern Schutz und Unterschlupf gewährt, zu einer Zeit, als Deutschland laut Morawiecki nur zögerlich gehandelt habe und lediglich fünftausend Helme nach Kiew habe schicken wollen. Er mahnte die Ukraine zur Vorsicht und warf Deutschland vor, seine Prioritäten ändern zu können und Kiew zugunsten einer Einigung mit Russland jederzeit fallen zu lassen.
Die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine sind derzeit angespannt, insbesondere aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Export von ukrainischem Getreide. Polen hat ein Exportverbot für ukrainisches Getreide aufrechterhalten, um seine eigenen Bauern zu schützen. Die Ukraine betrachtet dies als illegal und legte Beschwerde bei der Welthandelsorganisation ein.
In einer Rede vor der UN-Generalversammlung kritisierte Selenskij indirekt Polen, indem er sagte, dass Länder, die Embargos gegen ukrainisches Getreide verhängen, "in Wirklichkeit die Bühne für einen Darsteller aus Moskau vorbereiten". Morawiecki betonte daraufhin die Undankbarkeit der Regierung in Kiew und kommentierte mehrmals das Verhalten Selenskijs. In einer Talkshow im polnischen Fernsehen erklärte Morawiecki am Folgetag, dass Polen keine Waffen mehr an die Ukraine liefern werde. Präsident Andrzej Duda relativierte diese Aussage jedoch und betonte, dass Polen weiterhin veraltete Waffen an die Ukraine liefern werde.
Mehr zum Thema - Nach Ehrung eines ukrainischen Nazis in Kanada: Polen fordert Gerechtigkeit für Mord an Polen