Lawrow dankte dem Land für seine neutrale Haltung im Ukraine-Konflikt und beschrieb diesen als nur einen Teil eines geopolitischen Machtstrebens des Westens. Demnach würde der politische Westen jeden unterdrücken – und zwar weltweit –, der es wagt, eine souveräne Politik zu verfolgen. Deshalb habe dieser Kiew instrumentalisiert, um gegen Russland zu kämpfen.
Diese westlich initiierte Offensive habe nun neue Ausmaße angenommen, so Lawrow, da man sogar offen Völkermord an Russen unterstütze. Die Schlussfolgerung machte er nur Stunden nach den vereitelten Drohnenangriffen gegen Wohnhäuser in Moskau. Dazu sagte der russische Top-Diplomat:
"Es besteht kein Zweifel, dass das Kiewer Regime längst zu offen terroristischen Methoden übergegangen ist. Dafür werden Waffen eingesetzt, mit denen der Westen dieses Regime aufpumpt. Eine weitere Lüge sind westliche Behauptungen, die gelieferten Waffen dürften nicht gegen die Russische Föderation eingesetzt werden. (...) Viele Vertreter des Kiewer Regimes haben offen erklärt, Russen zu töten. Der Westen besteht darauf, dass es außer der berüchtigten 'Friedensformel' von [Wladimir] Selenskij keine andere Grundlage für die Lösung der ukrainischen Situation gibt, zeitgleich droht sein Team damit, nach der Befreiung der Krim und der östlichen Gebiete alle Russen zu töten und alles Russische dort zu zerstören."
Dies bedeute schlussfolgernd:
"Der Westen unterstützt den Völkermord direkt."
Burundis Außenminister Shingiro betonte seinerseits, dass sein Land in dem Konflikt "Neutralität und Blockfreiheit" wahre und "niemand diesen Krieg gewinnen" könne.
Sein Land hatte sich auch im Februar an einer UN-Abstimmung, in der Russland zum Abzug seiner Streitkräfte aus der Ukraine aufgefordert wurde, nicht beteiligt. Bei dieser hatten sich rund die Hälfte der afrikanischen Staaten enthalten oder, wie Mali und Eritrea sogar gegen sie gestimmt.
In Afrika betrachtet man vielerorts, anders als im Westen dargestellt, den Ukraine-Krieg als Machtkampf zwischen den USA und Russland. Zudem sieht man hier auch den Westen kritischer, wirft ihm Doppelmoral und Imperialismus vor. Lawrow hat mittlerweile Burundi verlassen und setzt seine Afrika-Tour in Mosambik fort.
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