Politikexperte warnt vor EU-Politik: "Ohne Energie kann man kein Industrieland sein"

Ralph Schöllhammer, Assistenzprofessor für Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Webster University in Wien, hat in einem Interview die aktuelle Politik der EU kritisiert. Er bezeichnete sie als "wirtschaftlichen Selbstmord".

Nicht wenige internationale Experten fassen sich ungläubig an den Kopf, wenn sie sich das aktuelle Politikgeschehen in der EU anschauen. So ergeht es auch Ralph Schöllhammer, Assistenzprofessor für Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Webster University in Wien. Im Interview mit Redacted erklärt er, dass ihm die derzeitige Politik in der EU wie wirtschaftlicher Selbstmord vorkommt, und dass die Rezession in Deutschland für ihn angesichts der vorherigen politischen Entscheidungen überhaupt nicht überraschend sei.

Hintergrund sei eine Agenda, die angeblich gegen den Klimawandel und gegen Kolonialismus gerichtet sei. In Wahrheit jedoch schröpfe eine reiche Elite mit pseudointellektuellen Argumenten die Armen und die Mittelschicht noch weiter und erteile ihnen Auflagen zum Verzicht, während sie sich selbst mit ihren Reichtümern von diesen Auflagen ausnimmt. So hörte man jüngst auf einer EU-geförderten Veranstaltung unter dem Titel "Beyond Growth 2023", dass Wirtschaftswachstum weißer Rassismus sei und die Wirtschaft in wohlhabenden Ländern gezielt heruntergefahren werden müsse.

Demnach soll der durchschnittliche EU-Bürger auf Wohlstand verzichten, um den Armen zu helfen, so die Quintessenz. Deutschland als eines der wohlhabendsten EU-Länder müsse demnach auch die größten Opfer bringen. Inflation und teure Energiepreise sind nur zwei Beispiele der Folgen dieser Politik. Und unter diesen leiden eben gerade die Armen und zwar überall auf der Welt, so Schöllhammer, der deshalb von einer pseudointellektuellen Agenda spricht, die jeder Grundlage in der Realität entbehrt.

"Darüber muss man eine offene Debatte führen. Denn wenn es darum geht, dass die Idee der Europäischen Union oder der europäischen Staaten darin besteht, Bedingungen zu schaffen, unter denen das Leben für die Menschen immer elender und weniger, weniger und weniger wohlhabend wird, dann verletzen sie im Grunde alle ihren Amtseid", so der Politik-Professor.

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