Als gesichert gilt, dass hinter den Angriffen staatliche Akteure stehen müssen.
Auf Einladung Russlands sprach auch Jeffrey D. Sachs vor dem Gremium, um eine solche Untersuchung zu fordern. Er ist Ökonomie-Professor und Direktor des Centers for Sustainable Development an der Columbia University in New York. Zudem ist er Präsident des Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen und fungiert als Sonderberater von UN-Generalsekretären.
Er kritisierte, dass Dänemark, Deutschland und Schweden bis heute ihre Erkenntnisse zu dem Angriff auf die Pipelines der Welt vorenthalten.
"Vermutlich wissen diese Länder viel mehr über die Umstände des Terroranschlags. Insbesondere Schweden hat der Welt vielleicht am meisten über den Tatort zu berichten, den seine Taucher untersucht haben. Doch anstatt diese Informationen international zugänglich zu machen, hat Schweden die Ergebnisse seiner Ermittlungen vor dem Rest der Welt geheim gehalten."
Die drei Länder verteidigten sich in einem Brief damit, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien.
Der russische UN-Vertreter wiederum, Wassili Nebensja, stellte die Aufrichtigkeit der Ermittlungen infrage: "Die sogenannten Ermittlungen der skandinavischen Staaten und Deutschlands sind nicht nur intransparent, sondern – und das ist inzwischen offensichtlich – darauf ausgerichtet, die Spuren zu verwischen und den großen amerikanischen Bruder zu entlasten."
Die USA waren die größten Kritiker der Pipelines. US-Präsident Biden erklärte sogar öffentlich, dass man den Pipelines ein Ende setzen würde. Erschwerend kam nun hinzu, dass US-Investigativjournalist Seymour Hersh mit Berufung auf eine Insiderquelle behauptet hat, dass die US-Regierung in Zusammenarbeit mit Norwegen den Sprengstoffanschlag auf die Pipelines durchführte. Wie diese Operation abgelaufen sein soll, schildert er detailliert in seinem Enthüllungsbericht.
Vize-Generalsekretärin Rosemary DiCarlo appellierte aber, dass Untersuchungsergebnisse abgewartet werden müssten und Spekulationen vermieden werden sollten.
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