Republik Arzach: Großdemonstration gegen Blockade der Landverbindung zu Armenien

In der armenischen Hauptstadt Jerewan hat am Dienstag eine Großkundgebung stattgefunden, die sich gegen die Blockade der umkämpften Region Bergkarabach (armenisch Arzach) durch Aserbaidschan richtete. Der Regierungschef Armeniens, Nikol Paschinjan, gab zugleich Russland die Schuld für den durch ihn verlorenen Krieg.

Am Montag versammelten sich Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Stepanakert der selbst ernannten Republik Arzach, um gegen die Blockade der einzigen Landverbindung mit Armenien zu protestieren. Auf dem Renaissance-Platz im Zentrum der Stadt bekundeten die Einwohner ihre Zugehörigkeit zu Armenien und hielten eine riesige armenische Flagge hoch.

In der umstrittenen Grenzregion Bergkarabach blockieren aserbaidschanische Aktivisten seit etwa zwei Wochen den einzigen Korridor nach Armenien, mit der Begründung, dort werde illegaler Bergbau betrieben. Die Regierung in Jerewan habe Baku vorgeworfen, eine humanitäre Krise in der Enklave herbeizuführen. Zudem habe das armenische Parlament mitgeteilt, dass die Bevölkerung in der Region Bergkarabach infolge der Blockade des Latschin-Korridors unter einem Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff leide.

Der armenische Premier Nikol Paschinjan äußerte öffentliche Vorwürfe gegen Russland. Seiner Meinung nach erfüllt das in Bergkarabach stationierte russische Friedenskontingent nicht seine Aufgaben. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert Paschinjan so:

"Dies ist natürlich eine Folge der rechtswidrigen Handlungen Aserbaidschans, doch das ändert nichts an der Situation, denn der Hauptzweck der Präsenz russischer Friedenstruppen besteht darin, solche Gesetzlosigkeit zu verhindern."

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