Massive Streikwelle im Gesundheitswesen legt Großbritannien lahm

Hunderte von Krankenschwestern und Krankenpflegern haben sich am Dienstag vor dem University College Hospital in London versammelt, um an einem landesweiten Streik für gerechte Löhne teilzunehmen. Großbritannien ist derzeit von einer Streikwelle in vielen Branchen betroffen.

Rund 100.000 Krankenschwestern und -pfleger in England, Wales und Nordirland haben in dieser Woche zum zweiten Mal im Rahmen eines anhaltenden Gehaltsstreits mit der Regierung gestreikt.

Die Branche will mit dem Protest ein Bewusstsein für die katastrophale Lage schaffen: Mehr als sieben Millionen Menschen in Großbritannien warten auf Routineeingriffe. Notärzte brauchen deutlich länger als geplant, und vor den Notaufnahmen stauen sich die Krankenwagen. Schätzungen zufolge ist das reale Lohnniveau von Krankenschwestern und Krankenpflegern in Großbritannien seit 2010 um 20 Prozent gesunken, was vor allem auf den Anstieg der Lebenshaltungskosten zurückzuführen ist.

Von Freitag an sind dann die Grenzbeamten in Großbritannien im Streik. Bis zum Jahreswechsel dürfte es deswegen lange Warteschlangen bei der Einreise geben, teilweise werden wohl auch Flüge gestrichen werden müssen.

Mehr zum Thema - Studie: Millionen Briten rutschen in Armut