Auf der Seite des Parlaments kann man dazu lesen: "Die 150 EuroLat-Mitglieder trafen sich in einem sich rasch verändernden geopolitischen Kontext und zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die Wiederbelebung der Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika."
Josep Borrell erklärte mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die daraus entstehenden Unwägbarkeiten für die Weltordnung: "Wir leben in einem perfekten Sturm. Aber um diesen Sturm zu bezwingen, können wir nicht mehr die Routen und Karten der Vergangenheit nutzen. Wie die Entdecker und Konquistadoren müssen wir eine neue Welt erfinden."
Diese Bemerkung wurde von den Mainstreammedien der EU zwar weitgehend ignoriert, dennoch sorgte sie zumindest auf Twitter für Empörung.
So forderte die EU-Abgeordnete Diana Riba i Giner (Partei Republikanische Linke Kataloniens) Borrells Rücktritt wegen dieser "bedenklichen Äußerungen von der Spitze der europäischen Diplomatie".
Paweł Wargan von der "Progressiven Internationalen" erinnerte seinerseits an die Folgen der Eroberung des amerikanischen Kontinents: "Die europäische Kolonialisierung löschte 90 % der südamerikanischen Bevölkerung aus – vielleicht der größte Völkermord der Geschichte – und ersetzte die Toten durch afrikanische Sklaven."
Erst vor wenigen Monaten hatte Borrells Vergleich der EU mit einem "Garten", der sich gegen den "Dschungel" verteidigen müsse, international Kritik an dem höchsten Diplomaten der Europäischen Union hervorgerufen.
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