Bolsonaro-Anhänger rufen nach Militär: "Wenn es Blutvergießen geben muss, wird es eines geben"

"Ziviler Widerstand" zur Unterstützung der Regierung Bolsonaro: Die Demonstranten fordern ein Eingreifen des Militärs und haben erklärt, dass sie die Amtseinführung von Luiz Inácio Lula da Silva, dem Gewinner des knappsten Rennens in der Geschichte der brasilianischen Demokratie, nicht akzeptieren würden.

Nach einem erbittert geführten Wahlkampf hat der linke Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Präsidentschaftswahl in Brasilien knapp gewonnen. Der amtierende Staatschef kam in der Stichwahl auf 50,9 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt in Brasília in der Nacht zum Montag nach Auszählung der Stimmen bekanntgab. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro erhielt demnach 49,1 Prozent.

Zahlreiche Bolsonaro-Anhänger demonstrierten in der Nacht zum Dienstag vor der Armeekaserne in São Paulo. Sie sehen die brasilianische Armee auf der Seite des abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro und fordern einen "Umsturz durch das Militär mit Bolsonaro an der Macht". Ein Demonstrant erklärte:

"[Artikel] 142 ist einfach [in die Wege zu leiten], wenn die Armee gezwungen ist, die Ordnung und den Fortschritt des Landes wiederherzustellen. Wir haben einen Staatsstreich erlitten, und jetzt werden wir unsere Ansprüche geltend machen. Wenn es Blutvergießen geben muss, wird es das geben."

Gemäß Artikel 142 der brasilianischen Bundesverfassung aus dem Jahr 1988 sind die Streitkräfte des Landes verpflichtet, bei der "Wiederherstellung der Ordnung" militärisch zu intervenieren.

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