In Österreich mobilisierten deshalb Gewerkschaften, Protest-Gruppen zum Marsch gegen die derzeitige Entwicklung und forderten: "Preise runter!"
Trotz des schlechten Wetters folgten Zehntausende Menschen in Österreich den Aufrufen und zogen für bessere Lebensverhältnisse auf die Straßen.
Laut ÖGB-Gewerkschaftsangaben beteiligten sich allein in Wien mehr als 20.000 Menschen an den Protesten. Landesweit waren es über 30.000 Menschen.
Eine Demonstrantin erklärte, dass viele Familien nicht mehr wissen, ob sie sich noch Essen leisten können und wirklich ein Preisstopp nötig sei.
Immer mehr Menschen stellen angesichts der sich stetig verschlechternden Lebensbedingungen die antirussischen Sanktionen und damit einhergehende Preissteigerungen und Engpässe infrage.
Die EU-Kommission hält bisher daran fest, weiterhin auf russische Energie verzichten zu wollen. Führende Politiker rechnen allerdings bereits wegen Energieknappheit und -Preisexplosionen mit massiven Unruhen in der kommenden kalten Jahreszeit. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte jüngst, dass die antirussischen Sanktionen auch über den Winter aufrechterhalten bleiben, selbst wenn es zu massiven Protesten kommen würde. Man werde dann mit Sozialmaßnahmen aushelfen. Auch das Büro des österreichischen Kanzlers Karl Nehammer ließ heute verlautbaren, dass eine komplette Abkehr von Sanktionen definitiv nicht zur Debatte stehe.