"Diese Sanktionen sind nicht notwendig" - Den Haag will weiterhin russisches Gas beziehen

Die Einwohner von Den Haag äußerten sich am Freitag zu der Entscheidung des niederländischen Stadtrats, eine vorübergehende Ausnahme von den EU-Sanktionen gegen Russland zu beantragen. Der Schritt steht im Zusammenhang mit dem Scheitern der Suche nach einem Gaslieferanten, der Gazprom ersetzen soll.

Einige Einwohner sprachen sich gegen die Initiative aus, einer sagte: "Dem kann ich nicht zustimmen. Ich denke nicht, dass man Russland unterstützen sollte. Ich verstehe, dass alles teurer wird. Ich zahle jetzt die doppelte Gasrechnung. Das Geld kommt sowieso in Russland an."

Gleichzeitig sagte ein anderer Einwohner, es sei wichtiger, das Energieproblem zu lösen: "Regeln sind Regeln, das verstehe ich. Aber die Regeln sind dazu da, den Menschen zu dienen. Und wenn es einen großen Bedarf an Gas gibt, dann sollte man vielleicht diesen Weg gehen."

Im Rahmen der gegen Russland verhängten Sanktionen müssen die EU-Regierungen Verträge mit russischen Unternehmen bis zum 10. Oktober beenden. Die Haager Behörden wollen diese Frist jedoch bis zum 1. Januar 2023 verlängern.