Serbien: "Wir werden für die Friedenssicherung alles tun, was möglich ist"

Bei einem Treffen zwischen Außenminister Sergei Lawrow und dem serbischen Innenminister Alexander Vulin am Montag in Moskau wurde die enge und tiefe Freundschaft zwischen den beiden Ländern bekräftigt. Vulin wies darauf hin, dass Serbien sich niemals der aktuellen Welle der "antirussischen Hysterie" anschließen werde.

Ein früherer Besuch von Lawrow in Belgrad war bereits im Juni letzten Jahres geplant, wurde aber abgesagt, weil einige Balkanländer ein Flugverbot über ihre Gebiete verhängt hatten.

Die wachsenden Spannungen zwischen Serbien und der abtrünnigen Provinz Kosovo waren das Hauptthema des Treffens. Serbien hat sich wie Russland und China geweigert, die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von 2008 anzuerkennen. "Was das Kosovo betrifft, so bleibt die Position Russlands unverändert", sagte Lawrow.

Der Kernpunkt des Streits zwischen dem Balkanstaat und seiner abtrünnigen Provinz in den letzten Wochen ist der Vorstoß aus Pristina, die Ausweispapiere und Nummernschilder serbischer Fahrzeuge auf seinem Gebiet für ungültig zu erklären. Pristina verlangt, dass serbische Autofahrer nach "Überquerung der Grenze", die Serbien lediglich als "administrative Linie" bezeichnet, auf dem Gebiet der abtrünnigen Provinz sich ein temporär gültiges einheimisches Kennzeichen anmontieren lassen. Infolgedessen kam es Ende Juli zu Spannungen, als ethnische Serben im Norden des Kosovo Straßen blockierten und Barrikaden errichteten.

"Ich bin sehr besorgt", sagte Vulin. "Um den Frieden zu erhalten, wird Serbien seinerseits alles tun, was möglich ist." Nach dem Scheitern der Gespräche in Brüssel mit dem kosovarischen Premierminister Albin Kurti hatte der serbische Präsident Alexander Vučić am Sonntag die NATO aufgefordert, "ihre Arbeit" im Kosovo zu tun, andernfalls würde Serbien selbst zum Schutz seiner Minderheit in der separaten Provinz eingreifen. In der Zwischenzeit wurden bereits US- und NATO-Truppen auf den Hauptstraßen im Norden des Kosovo stationiert.