Gasumlage statt Übergewinnsteuer – Wer profitiert von der Gaskrise?

Obwohl Energie- und Rohstoffkonzerne Rekordgewinne verbuchen, hält die deutsche Bundesregierung an der sogenannten Gasumlage fest. Der Ruf nach einer Übergewinnsteuer wird indes immer lauter.

Während Europas Rekordpreise Millionen in die Armut treiben, haben viele Energie-Riesen ihre Gewinne erheblich gesteigert, einige konnten ihren Profit teils verdoppeln oder verdreifachen. Shell konnte seinen Gewinn mit 18 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr sogar verfünffachen. Zu den größten Profiteuren der aktuellen Gaskrise gehören zudem der französische Konzern TotalEnergies, der spanische Ölkonzern Repsol und das deutsche BASF-Tochterunternehmen Wintershall Dea.

Derartige Zahlen befeuern die Debatte um eine Übergewinnsteuer für besonders ertragreiche Energie- und Rohstoffkonzerne. Eine solche Abgabe könnte laut einer Studie des Netzwerkes Steuergerechtigkeit für die Linken-nahe Rosa-Luxemburg-Stiftung bis 100 Milliarden Euro pro Jahr an Einnahmen bringen. Länder wie Italien, Griechenland, Spanien oder Großbritannien haben eine Form der Steuer auf Übergewinne längst eingeführt. In Deutschlanden lehnen Bundesfinanzminister Christian Lindner und auch Kanzler Olaf Scholz das Instrument bislang hartnäckig ab.

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