Kim Jong-un in Hauptrolle: Nordkorea zeigt Hollywood-reifen Raketenstart (Video)

In Nordkorea ist am Donnerstag vom internationalen Flughafen in Pjöngjang eine Interkontinentalrakete des neuen Typs Hwasongpho-17 getestet worden. Die Leitung des Starts übernahm Kim Jong-un höchstpersönlich.

Wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet, reagiere der Staatschef damit auf "die sich ständig verändernde weltpolitische Lage und auf die Ursache der täglich zunehmenden militärischen Spannungen auf und um die koreanische Halbinsel (...), die sich aus der Unvermeidlichkeit der langjährigen Konfrontation mit den US-Imperialisten und der Gefahr eines Atomkrieges ergibt".

Deshalb sei es wichtig, die nationalen Verteidigungskapazitäten zu stärken und die Entwicklung des neuen ICBM-Typs höchste Priorität, die zur nuklearen Kriegsabschreckung diene. Weiter heißt es von der staatlichen Nachrichtenagentur, dass der Teststart "mit Rücksicht auf die Sicherheit der Nachbarländer im Senkrechtstartverfahren durchgeführt" wurde.

Die Interkontinentalrakete soll eine maximale Höhe von 6.248 Kilometern erreicht haben, während sie etwas über eine Stunde flog, bevor sie "präzise in das vorgegebene Gebiet in den offenen Gewässern des koreanischen Ostmeeres einschlug". Sollten die Höhenangaben korrekt sein, dann hat Nordkorea seinen letzten Raketenstart von 2017 bei Weitem übertroffen. Damals im Juli stieg die Hwasong-15-Rakete auf eine Höhe von rund 2.802 Kilometern. Es wird resümiert:

"Der Teststart hat eindeutig bewiesen, dass alle Parameter des Waffensystems genau den Konstruktionsanforderungen entsprechen und dass sein prompter Betrieb unter Kriegsbedingungen wissenschaftlich, technisch und praktisch gewährleistet werden kann."

Kim Jong-un soll jenen einen hohen Preis versichert haben, die es wagen würden, die Sicherheit des Landes zu verletzen. Die nordkoreanischen Verteidigungskräfte würden sich für eine langjährige Konfrontation mit den US-Imperialisten bereithalten.

Die USA haben, wie zu erwarten, wenig erfreut auf den Raketentest reagiert und Sanktionen gegen nordkoreanische Unternehmen angekündigt. Auch russische Unternehmen sollen sanktioniert werden, weil sie angeblich bei der Beschaffung empfindlicher Elemente für das Raketenprogramm beteiligt waren. Belege für diese Behauptung wurden bislang keine geliefert.

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