Die kanadische Hauptstadt Ottawa wird weiterhin von protestierenden Truckern lahmgelegt. Aufgrund der unübersichtlichen Lage und dem Vorwurf, dass die Demonstranten die Sicherheit der Anwohner riskieren würden, wurde am Montag von Bürgermeister Jim Watson der Notstand ausgerufen. Diese Maßnahme sei wegen der "ernsten Gefahr und Bedrohung der Sicherheit der Anwohner" durch die anhaltenden Proteste notwendig. Er betonte, dass die Stadt mehr Unterstützung von anderen Kommunen und von der Regierung brauche, um die Lage kontrollieren zu können.
Die Polizei rief unterdessen die Demonstranten dazu auf, die Innenstadt zu verlassen. Seit vergangenem Wochenende hätten sie bereits über 450 Strafzettel verteilt, unter anderem wegen Lärmbelästigung und gefährlichen Fahrens. Nach offiziellen Angaben wird die Stadt von rund 1.000 Lastwagen und anderen Fahrzeugen blockiert. Anwohner hatten zuletzt über Lärmbelästigung geklagt, wogegen nun rechtliche Schritte eingeleitet werden sollen. Am Montag erging ein Gerichtsurteil, wonach das Hupen fortan untersagt sei. Der zuständige Richter führte aus, dass das "Hupen kein Ausdruck großen Gedenkens" sei und das Recht der Bürger auf Ruhe beeinträchtige.
Die Protestaktion, die sich "Freedom Convoy" nennt, begann vor rund einer Woche mit dem Eintreffen zahlreicher Lastwagen in Ottawa. Seitdem harren die Demonstranten in der Nähe des Parlaments aus und fordern ein Ende der Impfpflicht für Lkw-Fahrer, die die Grenze zu den USA überqueren, sowie ein Ende der staatlichen Corona-Maßnahmen.
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