Türkei: Touristen und Einheimische fliehen vor den Flammen

Mehr als 100 Waldbrände konnten in der Türkei nach offiziellen Angaben vom Sonntag unter Kontrolle gebracht werden, während Feuerwehrleute weiter gegen die Brände in beliebten Badeorten kämpfen müssen. Die Brände in zwei Bezirken von Antalya dauern an.

In der Provinz Muğla brennt es weiterhin in der Touristenstadt Marmaris und anderen Gebieten. Zusammen mit Touristen flohen die Einwohner von Muğla in kleinen Booten vor der Gefahr, während die Küstenwache und zwei Marineschiffe auf dem Meer warteten, falls eine größere Evakuierung erforderlich werden sollte.

Wasserwerfer der Polizei, die normalerweise zur Bekämpfung von Unruhen eingesetzt werden, unterstüzen Hubschrauber und Feuerwehrfahrzeuge in einem Dorf in Muğlas beliebtem Bezirk Bodrum bei der Brandbekämpfung.

Seit dem Ausbruch der Brände am Mittwoch sind bereits acht Menschen ums Leben gekommen. Während die türkischen Behörden untersuchen, ob es sich bei den Bränden um einen "Sabotageakt" verbotener kurdischer Kämpfer handeln könnte, weisen Experten vor allem auf die Klimakrise hin, die durch den drastischen Anstieg der Temperaturen und die von Menschen verursachten Unfälle deutlich wird.

Eine Hitzewelle in Südeuropa, die durch heiße Luft aus Afrika gespeist wird, hat im gesamten Mittelmeerraum auch in Italien und Griechenland zu Waldbränden geführt. Die Temperaturen in der Türkei und den angrenzenden Ländern Südosteuropas werden am Montag in vielen Städten und Gemeinden auf 42 Grad Celsius steigen. In Antalya wurden am Sonntag bereits 41 Grad Celsius gemessen.

Unterdessen zerstörten Überschwemmungen in der osttürkischen Provinz Van mindestens sechs Häuser eines Dorfes, nachdem ein kleiner Fluss durch heftige Regenfälle über die Ufer getreten war. Bei Überschwemmungen im Norden der Türkei kamen im letzten Monat mindestens sechs Menschen ums Leben.