Wie das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitteilte, wird auch in Deutschland die Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca vorsorglich ausgesetzt. Gesundheitsminister Jens Spahn teilte mit, Hintergrund seien neu gemeldete Fälle von Thrombosen in Hirnvenen. Bisher habe es bei rund 1,6 Millionen Impfungen mit AstraZeneca sieben Fälle gegeben. Ein Zusammenhang mit der Impfung könne "nicht völlig ausgeschlossen" werden.
Die Aussetzungen der AstraZeneca-Impfungen betreffen "sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen". Man werde die Impfdosen jedoch vorerst weiter lagern. Es sei "eine reine Vorsichtsmaßnahme", äußerte sich Spahn zu der Entscheidung. Man müsse nun den Experten Zeit geben, die Vorfälle zu überprüfen und das Vertrauen zu bewahren, so Spahn weiter. Man hoffe, dass es "im Laufe dieser Woche" zu einer Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) über ein weiteres Vorgehen komme. Die EMA werde nun entscheiden, "ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken".
Auf die Frage, ob sich bei einer erneuten Freigabe des Impfstoffs von AstraZeneca noch jemand freiwillig damit impfen lassen würde, antwortete der Gesundheitsminister, man werde weiterhin über potenzielle Risiken sprechen. Und weiter:
"Das Beste, was mir einfällt, um Vertrauen zu erhalten, ist Transparenz und Kommunikation."
Darüber, welche Auswirkungen die Aussetzung für den Fortschritt der Impfkampagne haben könne, wollte Spahn "nicht spekulieren". Er gab an, dass er die Informationen erst am Mittag erhalten habe: "Ich weiß das jetzt erst seit kurzer Zeit. Sehen Sie mir bitte nach, dass ich Ihnen nicht alle Folge-Folge-Folgefragen beantworten kann."