Die Behörden vor Ort haben es bislang nicht geschafft, eine neue Unterkunft für die Migranten zu finden. Rund 1.000 Menschen bleiben ohne ausreichende sanitäre Einrichtungen und ohne Heizung. Wie die Aufnahmen zeigen, harren sie dort im ausgebrannten, schmutzigen Zeltlager bei klirrender Kälte aus, viele von ihnen besitzen nicht einmal festes Schuhwerk. Nur einmal am Tag werden Lebensmittelpakete von Hilfsgruppen bereitgestellt. In der Regel beinhaltet ein solches Paket ein Stück Brot, eine Lebensmittelkonserve und eine Flasche Wasser.
Der Chef der Internationalen Organisation für Migration in Bosnien-Herzegowina, Peter Van der Auweraert, spricht auf Twitter angesichts der Situation der Gestrandeten von einem "Wintergefängnis":
"Migranten dürfen das Gelände nicht verlassen und machen jetzt Feuer in den verbleibenden Zelten, um sich warm zu halten. Wir haben vor einigen Tagen gesehen, wie schnell sich Feuer ausbreiten kann. Dies ist eine völlig unnötige Tragödie."
Mittlerweile stiegen die Temperaturen wieder, und statt Schneemassen sorgt nun Regen für Matsch und Nässe im ganzen Lager. Die EU forderte Sarajevo auf, für Tausende von Migranten, denen ein eiskalter Winter ohne Obdach droht, Maßnahmen zu ergreifen, um den Obdachlosen zu helfen. In der Region gibt es viele Migranten, weil hier eine beliebte Route verläuft, über die viele versuchen, es illegal nach Kroatien und weiter in die westlichen EU-Länder zu schaffen. Die Menschen hoffen, durch das bergige Gebiet unentdeckt über die Grenze zu gelangen.
Die lokalen Medien berichteten gleich an dem Tag, als es im Camp zum Brand gekommen war, dass die Lagerbewohner selbst aus Frust über ihre Lage und fehlende neue Unterkünfte mehrere Zelte in Brand gesteckt hätten. Auch von der Polizei hieß es in einer Mitteilung, dass eine Gruppe der Migranten kurz nach der offiziellen und geplanten Schließung des Lagers zurückgekommen sei und mehrere Zelte in Brand gesetzt habe. Nach offiziellen Angaben stammen die meisten Menschen aus Pakistan und Afghanistan.
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