Wer für die Aktion gegen das Denkmal für den ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck verantwortlich ist, ist bislang unbekannt. Bismarck war jüngst immer wieder Gegenstand von Kritik im Zuge der "Black lives matter"-Bewegung in Deutschland geworden, dessen Anhänger ihm Rassismus vorwerfen. Die Bewegung fordert die Verbannung aller Namensehrungen in Form von Straßennamen und Denkmälern angeblicher Rassisten und Sklavenhändler.
Auch die Bronze-Denkmäler preußischer Generäle auf dem Zietenplatz in Berlin-Mitte sowie die U-Bahnschilder der ebenfalls in die Kritik geratenen Mohrenstraße wurden beschmiert.
An den attackierten Stätten ließen die Urheber der Aktion Flugblätter mit dem Hashtag #DecolonizeBerlin oder #DecolonizeTheCity zurück. Kritiker von Otto von Bismarck werfen ihm vor, einer der Wegbereiter des Kolonialismus zu sein. Das Bismarck-Denkmal nannten sie darauf rassistisch und forderten eine Auseinandersetzung mit Verbrechen deutscher Kolonialgeschichte. Kein Platz mehr für Kolonialismus und Rassismus in unserer Stadt, so die Forderung.
Ende Juni hatten in Hamburg gegen die Restaurierung des Denkmals für den "Eisernen Kanzler" Proteste stattgefunden.