"Ist doch Maskenpflicht!" – AfD-Abgeordneter will Rede mit Vollmaske halten und wird gerügt

Der bayerische Landtagsabgeordnete der AfD, Stefan Löw, hat am Mittwoch das Rednerpult mit einer Vollmaske betreten. Er wollte den Abgeordnetenkollegen demonstrieren, was er und seine Partei von der Corona-Maskenpflicht halten. Dies kam auf höherer Ebene allerdings nicht so gut an. Alexander Hold, Landtagsvizepräsident und ehemaliger Fernsehrichter, warf ihm vor, den Landtag lächerlich machen zu wollen, rügte ihn und entzog ihm letztlich das Wort.

Löws Widerspruch "Wir haben doch eine Maskenpflicht" half nichts. Als er nach mehrfacher Aufforderung die Maske noch immer nicht absetzte, die Hold als Faschingsmaske beschrieb, wurde ihm das Wort entzogen und seine geplante Ansprache fiel aus. 

Auf Facebook schreibt der AfD-Abgeordnete: 

Ja, es gab Widerspruch aufgrund der von mir gestern im Plenum getragenen Atemschutzvollmaske. Aber nach den ersten 24 Stunden kann ich feststellen, es gab wesentlich mehr Zu- als Widerspruch. [...] Leider hat nicht jeder den Intellekt zu begreifen, was gestern eigentlich im Plenum passiert ist. 

Wie er weiterschreibt, hätte ein Kommentator auf Focus-Online seine Intention erkannt und auf den Punkt gebracht. Demnach bedarf es "oftmals leider starker Übertreibungen, damit andere das begreifen, was man ihnen eigentlich vor Augen führen will". 

Nichts anderes hat dieser AfD-Abgeordnete gemacht, er hat anderen nur den Spiegel vorgehalten. Wer sich nun darüber lächerlich macht, sollte mal besser sich selber hinterfragen. Und diese professionelle Atemschutzmaske gar als Karnevalsmaske zu bezeichnen weist auf sehr wenig Sachverstand hin", so der Leser.

Er resümiert: "Till Eulenspiegel hätte seine helle Freude daran gehabt."  

Im Gegensatz zu den "Community-Masken" sei seine "Atemschutzvollmaske wirksam". Zu Holds Rüge schreibt Löw: 

Eigentlich bleibt jetzt offensichtlich festzustellen. Das Tragen einer wirksamen Maske ist schlecht. Das Tragen einer unwirksamen Maske ist allerdings legitim. Spätestens jetzt sollte auch der letzte verstanden haben, dass es der bayerischen Regierung und dem Vizepräsidenten nicht um den Schutz von Leben geht!

Ein weiterer Hintergrund des Auftritts war ein Eilantrag der bayerischen AfD-Fraktion, um die Maskenpflicht für die Abgeordneten im Landtag zu kippen. Diese war letzte Woche angeordnet worden.