Zu Maxwells Rolle in dem Kindersexring sagt Brad Edwards, der Anwalt mehrerer Opfer von Jeffrey Epstein:
Sie hatte das Sagen, und ohne Ghislaine hätte jener Jeffrey Epstein, den nun alle allmählich kennen, das Monster, das schließlich in der Lage war, sich an Dutzenden und Aberdutzenden, wenn nicht sogar über 100 weiblichen Opfern zu vergehen, nicht existieren können. Sie hat ihn erschaffen. [...] Sie war ein entscheidender Bestandteil des Grooming-Prozesses. [Sich das Vertrauen eines Kindes erschleichen, um es zu sexuellen Handlungen zu bringen.]
Es scheint die Spitze eines gewaltigen Eisbergs zu sein, was die Behörden nun aufklären wollen. Epstein, der vergangenen Sommer wegen der Anschuldigungen zahlreicher Frauen verhaftet wurde, soll später in seiner Zelle Suizid begangen haben. Letzte Woche nahm das FBI schließlich Ghislaine Maxwell fest, die als seine Hauptkomplizin gilt und zusammen mit Epstein ein Schneeballsystem zur sexuellen Ausbeutung minderjähriger Mädchen erschaffen haben soll. Auch sie selbst soll gemeinsam mit Epstein mehrfach Kinder missbraucht haben.
Nach ihrer Verhaftung meldete sich nun eine weitere Frau, die behauptet, als Kind "20 bis 30 Mal" von Maxwell missbraucht worden zu sein. Sie sei erstmals im Alter von 14 Jahren von ihm missbraucht worden und ist bereit, gegen Jeffrey Epsteins Ex-Freundin auszusagen. In dem Exklusiv-Interview mit Fox News behauptet sie, dass Maxwell sie erstmals im Jahr 1991 in Florida sexuell missbraucht habe.
Zu ihrer Peinigerin sagt sie:
Sie hat mich vergewaltigt. Ich würde sagen, es waren mehr als 20 oder 30 Mal. Sie ist genauso böse wie Jeffrey Epstein. Sie ist eine Vergewaltigerin.
Sie hätten erst von ihr abgelassen, als sie im Alter von 16 Jahren von Epstein geschwängert wurde und das Kind abtrieb.
Brad Edwards, der Anwalt mehrerer Epstein-Klägerinnen, wies auch auf einen weiteren Beschuldigten hin, den britischen Prinzen Andrew. Dieser weiche bewusst den Behörden aus, die ihn zu dem Fall befragen wollten. Andrew galt als enger Freund von Epstein und Maxwell, verkehrte regelmäßig in ihren Residenzen. Ihm hatte eines der Epstein-Opfer, Virginia [Roberts] Guiffre, unterstellt, Sex mit ihr gehabt zu haben, als sie 17 Jahre alt war. Andrew bestritt dies vehement. An ein Foto, das ihn mit ihr zusammen in Maxwells Haus in London zeigt, während er seine Hand auf ihre Hüfte legt, will er sich nicht erinnern können.
Mehrfach haben Opferanwälte und US-Ermittlungsbehörden ihn aufgefordert, in die USA zu kommen und auszusagen. Dazu ist es bis heute jedoch nicht gekommen. Nun hängt es von Maxwell ab, inwieweit sie auspackt und offenlegt, was sie über die Missbräuche und Peiniger weiß, gegebenenfalls auch über Prinz Andrew.
Brad Edwards' Äußerungen kommen einen Tag, nachdem die britische Pädophile Ghislaine Maxwell unter dem Vorwurf verhaftet worden war, sie habe dabei geholfen, mindestens drei Mädchen – eines im Alter von 14 Jahren – anzulocken, um von Epstein sexuell missbraucht zu werden. Auch sie selbst habe am Missbrauch teilgenommen und außerdem zweimal unter Eid zu den Vorfällen gelogen.
Maxwell pflegte Kontakte zu hochrangigen Prominenten, Politikern und anderen Persönlichkeiten. Sie ist auf zahlreichen Fotos mit den einflussreichsten Menschen der westlichen Welt zu sehen, darunter Bill Clinton, Donald Trump oder auch Kevin Spacey, gegen den ebenfalls Dutzende Personen Missbrauchsvorwürfe erheben. Nun ist ein brisantes Foto aufgetaucht, das ihn und Maxwell auf dem Thron der Königin zeigt.
Laut der britischen Zeitung The Telegraph, die das Bild an die Öffentlichkeit brachte, nahm das Paar an einer privaten Tour durch den Palast teil, die Prinz Andrew für US-Präsident Bill Clinton organisiert hatte.
Anwalt Brad Edwards ist sich sicher, dass der Prinz mehr weiß, als er preisgibt, und sich deshalb vor einer Aussage drückt.
Er wird seit mehr als einem Jahrzehnt persönlich eingeladen, alle ihm bekannten Informationen zur Verfügung zu stellen. Ich weiß, dass wir ihn seit über einem Jahrzehnt persönlich darum bitten, zu kommen und alle Informationen, die er hat, zur Verfügung zu stellen. [...] Er wohnte eine Zeit lang in den verschiedenen Residenzen von Herrn Epstein. Er traf viele Leute, die nun sehr deutlich machen, dass auch sie Opfer waren. Er ist ein langjähriger Freund von Ghislaine Maxwell. Er war ein sehr enger Freund von Jeffrey Epstein. [...] Es besteht kein Zweifel daran, dass er sich ganz bewusst den Behörden entzieht. Ich meine, wie viel eindeutiger ... Wann haben Sie jemals eine US-Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz sagen hören, dass sie jemanden hierher einladen, und trotzdem sitzt er immer noch nicht in einem Flugzeug und kommt zu uns. [...] Es ist bekannt, dass er in den Flugprotokollen stand. Es ist bekannt, dass er mit Virginia Roberts in Ghislaines Wohnung war. Es ist bekannt, dass es schonungslose Fragen gibt, die er beantworten sollte, vor allem, falls es irgendeine Art von Verteidigung für seine eigenen Taten gibt, dann sind das Dinge, die er, wissen Sie, irgendwie zugeben sollte, weil die Tatsache, dass er es nicht tut, für die Opfer sehr frustrierend ist. Für sie. Das ist so ähnlich wie bei Jeffrey Epstein und Ghislaine, warum sind sie in der Lage, über dem Gesetz zu stehen? Und das ist es, was er tut.