Aufgrund des erneuten Virusausbruches sind nun zwei betroffene Landkreise, Gütersloh und Warendorf, wieder unter einem "Lockdown". Anders als zuvor bei den bundesweiten Einschränkungen dürfen allerdings Restaurants und nicht essenzielle Geschäfte geöffnet bleiben. Museen, Fitnessstudios, Bars, Schulen und Kitas bleiben geschlossen. Auch die Kontakteinschränkungen treten nun wieder in Kraft. Der erneute Lockdown soll vorerst bis zum 30. Juni gelten.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte die Sperrmaßnahmen in Gütersloh, dem Sitz des Schlachthofes Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und im benachbarten Warendorf, wo viele der Mitarbeiter leben, Anfang der Woche angekündigt. In beiden Landkreisen leben insgesamt 670.000 Menschen.
Landeschef Armin Laschet erklärte am Dienstag, man werde eine Woche lang Restriktionen verhängen, um die Situation zu entspannen, die Tests auszuweiten und festzustellen, ob sich das Virus über die Mitarbeiter hinaus ausgebreitet habe.
Von dem Ausbruch in Gütersloh sind auch Arbeitnehmer anderer Unternehmen betroffen, die in einigen der Wohnhäuser wie die Tönnies-Mitarbeiter wohnen und nun ebenfalls dort gefangen sind.
Ein rumänischer Tönnies-Arbeiter sagte, hinter Metallzäunen zu leben, die hastig um den Wohnblock errichtet wurden, gäbe ihm das Gefühl, wie "ein Schwein in einem Loch" zu hausen.
Die Einwohner von Gütersloh, die gehofft hatten, anderswo in Deutschland ihren Urlaub verbringen zu können, mussten in den vergangenen Tagen ihre Buchungen stornieren. Die bayerischen Regionalbehörden und einige Küstenstaaten hatten den Hotels verboten, Menschen aus den betroffenen Landkreisen aufzunehmen. Ausnahmen gäbe es nur, wenn sie nachweisen könnten, dass sie nicht infiziert sind. Deshalb strömen nun viele Menschen zu den Teststellen, um einen solchen Nachweis zu erhalten, bevor nächste Woche die Sommerferien und damit die Urlaubssaison beginnt.
Von den 2.000 solcher durchgeführten Tests war nur das Ergebnis einer Person aus dem Raum Gütersloh positiv.