Göttingen: Antifa protestiert vor Corona-Hochhaus gegen Polizeigewalt und Rassismus

Vor dem wegen Corona-Infektionen abgeriegelten Hochhaus in Göttingen haben sich am Montag Protestler versammelt, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren. Das seit Donnerstag abgeriegelte Gebäude gilt als sozialer Brennpunkt. Unter den Bewohnern gibt es einen hohen Migrationsanteil. Am Samstag war es vor dem Haus zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, als Anwohner die Absperrung durchbrechen wollten. Die Polizei setzte Tränengas ein. Acht Beamte wurden dabei verletzt.

Zu den verletzten Beamten kam es, weil Bewohner sie mit Steinen, Stangen und anderen Gegenständen attackierten. 

Dutzende Menschen versammelten sich nun am Montag an dem unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplex, um ihre Solidarität mit den Bewohnern des Hochhauses zu bekunden und die "Brutalität der Polizei" anzuprangern. Die Demonstranten brachten auch Flaggen mit, die meisten davon von der Antifa. Die am Gebäude eingesetzte Polizei hinderte die Protestler jedoch daran, das Gebäude zu erreichen.

Der Wohnkomplex wurde am Donnerstag unter Quarantäne gestellt, nachdem 120 der über 700 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Bei rund der Hälfte der Bewohner fiel mittlerweile ein zweiter Corona-Test negativ aus. Seit Dienstag dürfen diese unter Auflagen den abgeriegelten Wohnblock wieder verlassen.